Watteau, Jean Antoine
Der Tanz
Entstehungsjahr | um 1719 |
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Technik | Öl auf Leinwand |
Maße | 97,5 x 116 cm |
Münchener-Nr. | 3644 |
Linz-Nr. | 2311 |
Herkunft | Kulturgüter aus ehem. Reichsvermögen |
Beschreibung
Jean Antoine Watteau (1684-1721) war Schüler des französischen Rokoko-Künstlers Claude Gillots (1673 – 1722). Mit seinen Schäferstücken, galanten Festen, ländlichen Vergnügungen und Schauspieldarstellungen begründete Watteau eine neue Gattung der Malerei. Gleichzeitig beeinflussten seine Figuren, deren Kostüme er zumeist den arkadischen Schäferspielen des Theaters entlehnte, die Mode seiner Zeit.
Das Motiv „Der Tanz“ zählt zum Genre der „Fêtes galantes“, das als neue Bildgattung zu Beginn des 18. Jahrhunderts eingeführt wurde und zu deren Erfindern Watteau gehört. Entstanden ist das Gemälde vermutlich 1719/20 während einer Reise Watteaus nach England.[1]
Die hier dargestellten Kinder führen auf einer Wiese ein Schäferspiel auf. Das Mädchen in eleganter Robe scheint auf ein Zeichen zu warten, wie auf einer Bühne, um mit dem Tanz beginnen zu können. Ihre drei Begleiter haben sich im Schatten niedergelassen und beobachten die Tänzerin. Die Attribute Hirtenstab und Flöte kennzeichnen die Kinder als Hirten. Solche Schäferszenen erfreuten sich im 18. Jahrhundert großer Beliebtheit. Die hier gezeigte Szene erfährt in der Verwendung einiger Requisiten eine tiefere Bedeutung, denn das Herz, der Amorpfeil und der Korb mit den weißen und roten Rosen verweisen als Sinnbilder der Liebe und des Liebesschmerzes darauf hin, dass die kleine Tänzerin schon bald dem kindlichen Spiel entwachsen sein wird.
Röntgenaufnahmen haben gezeigt, dass das Gemälde ursprünglich auf einer ovalen Leinwand gemalt war. Schon kurz nach der Fertigstellung müssen die Ecken ergänzt worden sein, denn der Nachstich von Charles-Nicolas Cochin, gefertigt etwa 1726, zeigt das Gemälde bereits in seinem heutigen Zustand.
[1] Vgl. Bock, Henning/Grosshans, Rainald (Hgg.): Gemäldegalerie Berlin, Geschichte der Sammlung und ausgewählte Meisterwerke, 1985, S. 397-401.
Provenienz
Chronologie der Provenienz
Vor ca. 1726 –o. D. | Jean Antoine Watteau |
(…) | Verbleib unbekannt |
o. D. – bis 14.06.1766 | Gerrit Braamkamp (1699 – 1771), Amsterdam |
nach 14.06.1766 | König Friedrich II. von Preußen (1712 – 1786), Ankauf über „Fouquet“ aus der Sammlung Gerrit Braamkamp |
Spätestens 1802 | Prinz Heinrich von Preußen (1726 – 1802) |
Spätestens 1912 – 16.12.1941 | Kaiser Wilhelm II. von Preußen (1859 – 1941) |
16.12.1941 – 10.07.1945 | Adolf Hitler („Sonderauftrag Linz“), Ankauf über Kunsthändler Karl Haberstock, Berlin, von der Generalverwaltung des vormals regierenden Preußischen Königshauses |
10.07.1945 – 10.06.1949 | Amerikanische Militärregierung, Sicherstellung und Transport in den Central Collecting Point München, Inv.-Nr. 3644 |
10.06.1949 – heute | Treuhänderische Übernahme durch den bayerischen Ministerpräsidenten, München: 10. Juni 1949–22. Februar 1952 Treuhandverwaltung von Kulturgut beim Auswärtigen Amt der Bundesrepublik Deutschland, München: 22. Februar 1952–1960 Bundesrepublik Deutschland, Übernahme aus ehemaligem Reichsvermögen auf Grundlage von Art. 134 Grundgesetz München/Berlin: seit 1960 Gemäldegalerie der Staatlichen Museen zu Berlin, Stiftung Preußischer Kulturbesitz, Dauerleihgabe der Bundesrepublik Deutschland: seit 1966 |
In einem annotiertem Verkaufskatalog der Sammlung Gerrit Braamkamp aus dem Jahr 1766 ist das Werk Watteaus, hier nur als „Landtschap“ betitelt, unter der Nummer 55 aufgeführt.[1] Die anhängige Beschreibung des Gemäldes und die Maße lassen es als sicher gelten, dass es sich um das hier in Rede stehende Werk „Der Tanz“ handelt. Bekannt ist weiter, dass der preußische König Friedrich II. (1712 – 1786) das Gemälde im Jahr 1766 über eine Person mit Namen „Fouquet“ aus der Sammlung Gerrit Braamkamp in Amsterdam erstand.[2] Die Angabe deckt sich mit der Annotation im Verkaufskatalog vom 14. Juni 1766. Für „43,--“ wurde Watteaus Gemälde von „Fouquet“ bzw. „Dezelve“ [„Derselbe“] erstanden.[3] Bei dem Käufer bzw. Vermittler handelt es sich wahrscheinlich um den niederländischen Kunsthändler und Kupferstecher Pieter Fouquet (1729 – 1800).[4]
„Der Tanz“ verblieb nach Friedrichs Tod 1786 im preußischen Königshaus. 1802 war das Gemälde im Nachlass des Prinzen Heinrich von Preußen (1726 – 1802) als „Ländliche Szene“ auf Schloss Rheinsberg verzeichnet.[5] 1883 fand zu Ehren des preußischen Kronprinzen und seiner Frau eine Ausstellung in der Berliner Akademie der Künste statt, in deren Rahmen auch „Der Tanz“ präsentiert wurde. Im begleitenden Ausstellungskatalog wurde als Eigentümer „Se. Majestät der Kaiser“ angegeben.[6] Die ebenfalls von der Berliner Akademie der Künste ausgerichtete Ausstellung zu französischer Kunst des 18. Jahrhunderts im Jahre 1910, in der das Werk erneut präsentiert wurde, führte im Katalog abermals „Seine Majestät des Kaisers und Königs“ als Eigentümer auf.[7]
Bekannt ist weiter, dass „Der Tanz“ zu einem unbekannten Zeitpunkt vor 1912 in den „Neuen Palais“ in Potsdam gelangte, der seit 1888 als Hauptwohnsitz des Kaisers Wilhelm II. (1859 – 1941) diente.[8] Im Zusammenhang mit den Vermögensauseinandersetzungen infolge der Abdankung des Kaisers 1918 war das Werk dem Hause Hohenzollern zugesprochen worden. 1927 verlagerte man Watteaus Gemälde in das Schloss Oels in Schlesien.[9] Dieses war seit 1884 im Eigentum der Hohenzollernfamilie und diente dem Sohn Wilhelms II., ehemaliger Kronprinz Wilhelm von Preußen (1882 – 1951) und seiner Ehefrau Cecilie (1886 - 1954), Herzogin zu Mecklenburg, ab 1923 als Land- und Sommerresidenz.[10]
Wann dann das Werk in das niederländische Exil des ehemaligen deutschen Kaisers Wilhelm II. gelangte, ist bislang nicht bekannt. Nach dessen Tod 1941 wurde es jedoch als Bestandteil seiner Sammlung in Haus Doorn benannt und von dort an Adolf Hitler für dessen Sammlung verkauft.[11] Das Schloss, in der niederländischen Gemeinde Utrechtse Heuvelrug gelegen, diente Kaiser Wilhelm II. von 1920 bis zu seinem Tod als Wohnsitz.[12]
Im Nachlass des Kunsthändlers Karl Haberstock (1878 - 1956), der am späteren Ankauf für die Sammlung Adolf Hitlers beteiligt war, konnte Korrespondenz zu dem Werk bereits aus dem Jahr 1934 nachgewiesen werden. Erhalten hat sich ein Brief von Alfred Gold aus der Galerie Eugène Blot in Paris an Haberstock, datiert auf den 19. Dezember 1934.[13] Darin weist Gold Haberstock auf das Gemälde „Iris ou la Danse“ Watteaus hin und schreibt, dass dieses, aus dem Besitz des Kaisers stammend, jahrelang kommissarisch von Herrn Hugo Moser bewahrt wurde und erkundigt sich bei Haberstock, ob es möglich sei, es über ihn für einen Sammler zu erwerben. Dass die Hohenzollernfamilie das Werk bereits vor 1934 veräußern wollte, bestätigte auch der spätere Referent der Vermögensverwaltung Brandenburg-Preußen, Dr. Walter Weidmann (?-?), in einem Schreiben vom 09. Februar 1948. Darin erläuterte er, dass auf Wunsch des ehemaligen Kronprinzen Wilhelm von Preußen bereits vor 1933 Verkaufsverhandlungen wegen des Gemäldes „Der Tanz“ geführt worden seien. Der Berliner Kunsthändler Hugo Moser habe dabei als Unterhändler fungiert und das Werk international ausstellen lassen,[14] blieb letztendlich aber mit dem Verkauf erfolglos.[15]
Bei dem genannten Kunsthändler Hugo Moser handelt es sich sehr wahrscheinlich um den in Berlin tätigen, jüdischen Kunsthändler Hugo Moses (1881 – 1972), der ab etwa 1925 den Namen Moser führte.[16] Seit 1913 mit der „Kunsthandlung Hugo Moses“ in der Potsdamerstraße 118c in Berlin aktiv, stellte er Kunst des 19. Jahrhunderts und Werke zeitgenössischer Künstler aus.[17] Nach mehreren Umzügen der Kunsthandlung konnte sie zuletzt 1933 in der Hitzigstraße 7[18] (heute Stülerstraße) im Berliner Ortsteil Tiergarten nachgewiesen werden.[19] Moser und seine Familie waren zu diesem Zeitpunkt im Caputher Weg, Michendorf (Potsdam), ansässig.[20] Noch im Jahr 1933 verließ Hugo Moser mit seiner Frau Maria Moser, geb. Werner (1893 - ?), und den beiden gemeinsamen Kindern Ludwig (1921 - ?) und Hugo Wolfgang (1924 – 2007) Deutschland in die Emigration, die sie zunächst in die Niederlande, dann 1940 über Cuba nach New York in die USA führte.[21] Auch dort führte Hugo Moser seine Tätigkeit als Kunsthändler mit der „Hugo Moser and Paul Drey Gallery“ fort.[22] Wiedergutmachungs- oder Entschädigungsanträge der Familie nach 1945 konnten bislang nicht nachgewiesen werden. Die Recherchen haben jedoch gezeigt, dass das Werk während der Verkaufsbemühungen nicht in Mosers Eigentum übergegangen, sondern im Eigentum der Hohenzollern verblieben war.
In Mosers Akte bei der Vermögensverwertungsstelle des Oberfinanzpräsidenten Berlin lassen sich keine weiterführenden Informationen zu etwaigem Kunstbesitz finden.[23]
Als Wilhelm II. am 4. Juni 1941 verstarb, ging Watteaus „Der Tanz“ in das Eigentum seines Sohnes, Wilhelm von Preußen, über. Karl Haberstock hatte wohl im Auftrag Adolf Hitlers bei der Generalverwaltung des vormals regierenden Preußischen Königshauses den Wunsch geäußert, das Werk für die Sammlung Hitlers zu erwerben. Dies geht aus einem Brief vom 14. Oktober 1941 an Haberstock hervor, in dem der Referent der Generalverwaltung, Louis Müldner von Mülnheim (1876 - 1945), mitteilte, der „Kronprinz [sei] in diesem Fall gern bereit, dem Führer und Reichskanzler das Bild zu dem geschätzten Wert von 900.000,- RM zu übereignen.“[24] Damit verknüpfte er die Bitte, den Kauferlös in land- bzw. forstwirtschaftlichen Grundbesitz anzulegen.[25] Einen Monat später, am 14. November 1941, schrieb von Müldner an den Direktor der Staatlichen Gemäldegalerie Dresden und „Sonderbeauftragten“ Adolf Hitlers für den Aufbau des „Führermuseums“ in Linz, Hans Posse (1879 - 1942).[26] In dem Brief wird deutlich, dass Adolf Hitler der Bitte, den Gegenwert des Gemäldes in Land anlegen zu dürfen, nicht nachkommen wollte. Müldner bekräftigte dennoch die Bereitschaft Wilhelm von Preußens, das Gemälde an Hitler zu verkaufen.[27]
Für den endgültigen Verkaufsabschluss trat Karl Haberstock als Vermittler auf. Im Schreiben vom 16. Dezember 1941 an Posse erwähnte Müldner, dass Haberstock ihm die geforderte Kaufsumme in Höhe von RM 900.000 durch den „Sonderbeauftragten des Führers“, Posse, bestätigt habe.[28] Wenige Tage später, am 22. Dezember 1941, erklärte sich Müldner mit Posses Vorschlag einverstanden, zunächst RM 100.000 als Anzahlung an die Generalverwaltung zu überweisen und nach Übergabe des Gemäldes die restliche Kaufsumme zu transferieren.[29] Dem Brief konnte auch entnommen werden, dass sich das Gemälde zum Zeitpunkt des Verkaufs noch auf Schloss Doorn befand.[30]
Das Gemälde sollte am 1. Februar 1942 von Dr. Walter Weidmann (? -?), Referent für alte Kunst der Vermögensverwaltung Brandenburg-Preußen, und Karl Haberstock auf Schloss Doorn in Empfang genommen werden, um es dann gemeinsam nach Berlin zu begleiten.[31] In einem Schreiben vom 30. Januar 1942 des in Haus Doorn tätigen Herrn Brandt (? -?) an Louis Müldner von Mülnheim schrieb dieser, dass für die „Herren Dr. Weidmann u. Haberstock alles bestens vorbereitet [wird]. Lt. Bahls fährt mit unserem Auto am Sonntag Abend zum Empfang an die Bahn.“[32] Am 12. Februar 1942, nach der Rückkehr Weidmanns nach Berlin, bekundete Müldner seine Freude darüber, „daß sich die Übernahme des „Tanz“ reibungslos und zu beiderseitiger Zufriedenheit abgewickelt hat und das Bild übernommen worden ist.“[33] Die Übergabe muss jedoch später als am 01. Februar stattgefunden haben, wie aus einer schriftlichen Notiz vom 05. Februar 1942 zu einer Besprechung zwischen Hans Posse, Generalkommissar Schmidt und Gesandtschaftsrat Wickel hervorgeht.[34] Darin wurde festgehalten, dass Posse um die Abholung des Bildes in Doorn, die Verpackung durch die Firma Katz und die Weiterleitung des Bildes durch Kurier nach Dresden gebeten habe. Schmidt ordnete laut Notiz an, dass das Bild per Auto aus Doorn zu holen sei und ein Mitarbeiter des Referats Sonderfragen das Bild nach Dresden bringen werde.[35] In seinem Tagebuch notierte Posse, dass das Werk mit zwölfstündiger Verspätung am 13. Februar 1942 um 20.35 Uhr am Dresdner Hauptbahnhof angekommen sei, was wiederum darauf hindeutet, dass das Gemälde per Zug transportiert wurde.[36]
„Der Tanz“ wurde am 13. Mai 1942, gemeinsam mit siebzehn weiteren Werken mit dem 9. Sammeltransport von Dresden in den „Führerbau“ München, Teil der NSDAP-Parteizentrale in der Arcisstraße, verbracht, in dem die Werke aus der Kunstsammlung von Hitlers „Sonderauftrag Linz“ eingelagert wurden.[37] Für die dortige Depotverwaltung, die Registrierung der Werke und die späteren Bergungstransporte zuständig war in den Jahren 1938 bis 1945 der Architekt Hans Reger (1898–verm. 1979). Das Gemälde Watteaus erhielt die Nummer 2311, die rückseitig auf dem Rahmen auf einem Etikett notiert wurde.
In Folge der Kriegshandlungen wurden Kunstwerke aus dem „Führerbau“ ab 1943 in verschiedene Bergungsorte ausgelagert. „Der Tanz“ Watteaus gelangte am 13. September 1944 in das österreichische Salzbergwerk Altaussee in der Steiermark. Das Salzbergwerk wurde ab August 1943 zunächst vom Institut für Denkmalpflege in Wien als Auslagerungsort genutzt.[38] Ab Januar 1944 erfolgte zudem die Einlagerung von Kunstwerken aus dem „Sonderauftrag Linz“. „Der Tanz“ erhielt dort die „Aussee-Nummer“ 2382.[39]
Am 8. Mai 1945 traf die 3. US-Panzerarmee in Altaussee ein und übernahm das Salzbergwerk. Nach Sicherstellung durch US-Soldaten wurde das Gemälde am 10. Juli 1945 in den Central Collecting Point in München verbracht und dort mit der Nummer 3644 registriert.[40] Am 1. Dezember 1948 übergab die amerikanische Militärregierung das Kunstwerk mit allen ebenfalls bis dahin nicht bereits restituierten Kunstgegenständen in die Treuhänderschaft des Bayerischen Ministerpräsidenten, Hans Ehard (1887–1980).[41] Auf Grundlage von Artikel 134 Grundgesetz ging das Werk 1960 in Bundesvermögen über.
Die Provenienz ist für den Zeitraum von 1933 bis 1945 geklärt. Ein NS-verfolgungsbedingter Entzug an diesem Kulturgut kann ausgeschlossen werden.
Forschungsstand: 2023
[1] Vgl. Catalogue de tableaux de Braamkamp. Avec appendice, Amsterdam, 14.06.1766, S. 16, Nr. 55; online bereitgestellt durch die Bibliothèque nationale de France, URL: https://gallica.bnf.fr/ark:/12148/bpt6k1501930x/f18.item [Letzter Abruf: 13.11.2023].
[2] Bock, Henning: Gemäldegalerie Berlin, Katalog der ausgestellten Gemälde des 13. – 18. Jahrhunderts, Berlin 1975, S. 467.
[3] Catalogue de tableaux de Braamkamp. Avec appendice, Amsterdam 1766, S. 16, Nr. 55.
[4] Vgl. Fouquet, Pieter, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd1038720370.html [20.11.2023].
[5] Vgl. KVdB, V42-VV6200-332/03, S. 14, Schreiben der Gemäldegalerie der Staatlichen Museen zu Berlin an den Generaldirektor der Staatlichen Museen, betreffend der Leihgaben der Bundesrepublik Deutschland an die Gemäldegalerie, 17.7.2000.
[6] Vgl. Katalog der Ausstellung von Gemälden älterer Meister im Berliner Privatbesitz, veranstaltet zu Ehren der Silbernen Hochzeit ... des Kronprinzen und der Frau Kronprinzessin in der Koenigl. Akademie der Künste 25. Januar bis Anfang März 1883, Berlin 1883, S. 30, Nr. 5, URL: https://www.digishelf.de/objekt/732557739/ [Letzter Abruf: 14.11.2023].
[7] Vgl. Akademie der Künste (Hrsg.): Ausstellung von Werken französischer Kunst des XVIII. Jahrhunderts: vom 26. Januar bis 6. März 1910 — München, Berlin, 1910, S. 50, Nr. 75, Abb. S. 47.
[8] Zimmermann, E. Heinrich: Watteau, des Meisters Werke in 182 Abbildungen, Stuttgart 1912, S. 93 – 95, hier S. 93.
[9] Vgl. KVdB, V42-VV6200-332/03, S. 14, Schreiben der Gemäldegalerie der Staatlichen Museen zu Berlin an den Generaldirektor der Staatlichen Museen, betreffend der Leihgaben der Bundesrepublik Deutschland an die Gemäldegalerie, 17.7.2000.
[10] Vgl. Grundmann, Günther: Burgen, Schlösser und Gutshäuser in Schlesien, Bd. 2, Schlösser und feste Häuser der Renaissance, Frankfurt a.M., 1987, S. 36-45.
[11] Vgl. BArch, B 323/101, S.3, Brief von Posse an Lammers, Reichsminister und Chef der Reichskanzlei, Dresden, 29.12.1941.
[12] Vgl. die offizielle Webseite des heutigen Museums Huis Doorn, URL: https://www.huisdoorn.nl/de/entdecken-sie-das-museum/museum-huis-doorn/haus-und-sammlung/ [Letzter Abruf 13.11.2023].
[13] Vgl. Städtische Kunstsammlungen Augsburg, Haberstock-Archiv, HF/XVIII/23,1, Brief vom 19.12.1934, Alfred Gold an Karl Haberstock.
[14] Vgl. Royal Academy of Arts London, Ausst.kat. Exhibition of French Art 1200-1900, London 1932, Nr. 167. Darin wurde Moser fälschlicherweise als Leihgeber geführt. Die Sammlung „Frederic II. of Prussia“ und die „Royal Col., Potsdam“ sind im Katalog ebenfalls benannt. Dass Moser auch am Handel mit anderen Werken aus der Sammlung der Kaiserfamilie beteiligt war, konnte sich bei einer Werkkopie Jan Cornelisz Vermeyens („Mary Queen of Hungary“) nachweisen lassen, vgl. The Metropolitan Museum New York, online Collection, Provenienzeintrag zu „Mary (1505-1558), Queen of Hungary“, Kopie nach Jan Cornelisz Vermeyen, URL: https://www.metmuseum.org/art/collection/search/437884 [Letzter Abruf: 13.11.2023].
[15] Vgl. Städtische Kunstsammlungen Augsburg, Haberstock-Archiv, HF/XVIII/23,3, Dr. Walter Weidmann, ohne Adressat, Berlin, 9.2.1948. Weidmann führte darin aus, Moser habe dem Kaiser als erzielbaren Preis die Summe von 1,3 Millionen RM genannt. Da sich aber kein Käufer für diese hohe Summe gefunden habe, jedoch bereits Reisespesen in Höhe von RM 60.000 durch Moser angefallen waren, habe der Kaiser 1934 das Gemälde vom Verkauf zurückgezogen.
[16] Vgl. Berlinische Galerie, Kunstarchiv Werner J. Schweiger, Datenbank-Eintrag „Kunsthandlung Moses“, URL: https://sammlung-online.berlinischegalerie.de:443/eMP/eMuseumPlus?service=ExternalInterface&module=collection&objectId=231167&viewType=detailView [Letzter Abruf: 13.11.2023].
[17] Vgl. ebd.
[18] Im Jahr 1938 wurde die Hitzigstraße in „Stülerstraße“ umbenannt, vgl. URL: https://berlingeschichte.de/strassen/bez02h/h664.htm [Letzter Abruf: 10.11.2023].
[19] Vgl. Berlinische Galerie, Kunstarchiv Werner J. Schweiger, Datenbank-Eintrag „Kunsthandlung Moses“, URL: https://sammlung-online.berlinischegalerie.de:443/eMP/eMuseumPlus?service=ExternalInterface&module=collection&objectId=231167&viewType=detailView Letzter Abruf: 13.11.2023].
[20] Vgl. Brandenburgisches Landeshauptarchiv Potsdam, 36A Oberfinanzpräsident Berlin-Brandenburg (II), Vermögensverwertungsstelle, Einzelfälle, Nr. 27293 Moser, Hugo, URL: http://blha-recherche.brandenburg.de/detail.aspx?ID=2001912 [Letzter Abruf: 13.11.2023].
[21] Vgl. The National Archives and Records Administration; Washington, D.C.; Passenger and Crew Lists of Vessels Arriving at and Departing from Ogdensburg, New York, 5/27/1948 - 11/28/1972; Mikrofilm-Seriennummer oder NAID: T715, 1897-1957, New York, USA, Listen ankommender Passagier und Besatzungen (einschließlich Castle Garden und Ellis Island), 1820-1957, December 1st, 1940, S.S. Oriente, Passengers sailing from Havana, Cuba, List 5, No. 8-11, ancestry.com URL: https://www.ancestry.de/imageviewer/collections/7488/images/NYT715_6512-0439?pId=1035453653 [Letzter Abruf: 13.11.2023].
[22] Vgl. Berlinische Galerie, Kunstarchiv Werner J. Schweiger, Datenbank-Eintrag „Kunsthandlung Moses“, URL: https://sammlung-online.berlinischegalerie.de:443/eMP/eMuseumPlus?service=ExternalInterface&module=collection&objectId=231167&viewType=detailView Letzter Abruf: 13.11.2023].
[23] Vgl. Brandenburgisches Landeshauptarchiv Potsdam, Rep. 36A Oberfinanzpräsident Berlin-Brandenburg (II), Vermögensverwertungsstelle, Nr. 27293.
[24] Vgl. Geheimes Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz, Generalverwaltung des vormals regierenden preußischen Königshauses, BPH, Rep. 100 A, Nr. 334, Brief der Generalverwaltung des vorm. regierenden Preußischen Könighauses an Karl Haberstock, Berlin, 14.10.1941.
[25] Vgl. ebd.
[26] Vgl. BArch, B 323/145, S. 20, Nr. 126, Brief von Louis Müldner von Mülnheim, Generalverwaltung des vorm. regierenden Preußischen Königshauses an Hans Posse, Direktor der Staatlichen Gemäldegalerie Dresden, Berlin, 14.11.1941.
[27] Vgl. ebd.
[28] Vgl. BArch, B 323/145, S. 20, Nr. 128, Brief von Louis Müldner von Mülnheim, Generalverwaltung des vorm. regierenden Preußischen Königshauses an Hans Posse, Direktor der Staatlichen Gemäldegalerie Dresden, Berlin, 16.12.1941.
[29] BArch, B 323/145, S. 20, Nr. 127, Brief von Louis Müldner von Mülnheim, Generalverwaltung des vorm. regierenden Preußischen Königshauses an Hans Posse, Direktor der Staatlichen Gemäldegalerie Dresden, Berlin, 22.12.1941.
[30] Vgl. ebd.
Laut dem „Consolidated Interrogation Report No. 4“ der US-amerikanischen Streitkräfte bzw. des „Office of Strategic Services Art Looting Investigation Unit“ vom 15. Dezember 1945 soll das Gemälde dagegen jahrelang als Leihgabe im Musée Communal in Den Haag gehangen haben, vgl. National Archives and Records Administration (NARA), College Park, Maryland, M1782, Record Group 239, Roll 10F1, Consolidated Interrogation Report No. 4, Supplement (Linz Report Supplement), S. 9, URL: https://www.fold3.com/image/232004765/232004833 [Letzter Abruf: 14.11.2023]. Dies kann jedoch mit dem oben benannten Schriftverkehr zwischen von Müldner und Posse eindeutig widerlegt werden. Aus dem Report geht ferner hervor, dass der Kronprinz Wilhelm von Preußen wunschgemäß die Zahlung für das Gemälde in Form einer Landzuweisung erhalten hatte, arrangiert vom Reichsminister für Ernährung und Landwirtschaft, Walter Darre, und nicht in Bargeld. Aus dem im Bundesarchiv Koblenz und im Haberstock-Archiv in Augsburg erhaltenen Briefwechsel zum Verkauf des Gemäldes geht jedoch eindeutig hervor, dass die Zahlung des Betrages von RM 900.000 an den Kronprinzen in Geld und nicht in Grundbesitz erfolgte, vgl. Vgl. BArch, B323/145, S. 20, Nr. 127 und Städtische Kunstsammlungen Augsburg, Haberstock-Archiv, HF/XVIII/23,3, Dr. Walter Weidmann, ohne Empfänger, Schreiben vom 09.02.1948.
[31] Vgl. Geheimes Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz Generalverwaltung des vormals regierenden preußischen Königshauses, BPH, Rep. 100 A, Nr. 334, Bl. 191, Brief von Brandt, Haus Doorn, an Müldner von Mülnheim, 26.01.1942.
[32] Vgl. ebd., BPH, Rep. 100 A, Nr. 334, Bl. 190, Brief von Brandt, Haus Doorn, an Müldner von Mülnheim, 30.01.1942.
[33] Vgl. ebd., BPH, Rep. 100 A, Nr. 334, Bl. 199, Brief Müldner von Mülnheim an Ilsemann, Haus Doorn, 12.02.1942.
[34] Vgl. BArch B 323/114, S. 59, Nr. 660, Notiz für Generalkommissar Schmidt. Besprechung am 5. Februar 1942
Generalkommissar Schmidt, Professor Dr. Posse und Gesandtschaftsrat Wickel.
[35] Vgl. ebd.
[36] Vgl. Deutsches Kunstarchiv Nürnberg, NL Posse, Hans I, B -1, Eintrag vom 13.02.1942.
[37] Vgl. BArch B323/109, S. 103, Nr. 569 u. 571.
[38] Vgl. Anneliese Schallmeier, Salzbergwerk Aussee, 07.01.2019, in: Lexikon der österreichischen Provenienzforschung, URL: www.lexikon-provenienzforschung.org/altaussee-salzbergwerk [Abruf 01.12.2021]
[39] Vgl. Bundesarchiv, Koblenz, B 323/664, Sog. Restitutionskartei nach Münchner Nummer, n. fol., „Property Art Card“, Eingangsnummer 3644, Aussee-Nr. 2382.
[40] Vgl. ebd.
[41] Vgl. Angelika Enderlein, Der Kunstbestand der Bundesrepublik Deutschland. Kunstschätze aus sieben Jahrhunderten. Geschichte einer Sammlung, In: Henning Rader/Vanessa-Maria Voigt (Hgg.), „Ehem. jüdischer Besitz“. Erwerbungen des Münchner Stadtmuseums im Nationalsozialismus, München 2018, S. 246–257, hier S. 249.