Botticelli, Sandro
Maria, das Kind anbetend mit Johannisknaben
Entstehungsjahr | ohne Jahr |
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Technik | Öl auf Holz |
Maße | 70 x 57,5 cm |
Münchener-Nr. | 4933 |
Linz-Nr. | 2596 |
Herkunft | Kulturgüter aus ehem. Reichsvermögen |
Beschreibung
Der italienische Maler Sandro Botticelli (eigentlich Alessandro di Mariano Filipepi) lebte von 1445 bis 1510 in Florenz. Seit 1470 betrieb er dort eine eigene Werkstatt.
Die Werkstattarbeit zeigt das von Maria angebetete, vor ihr liegende Christkind, dahinter stehend Johannesknabe mit Kreuzstab.
Provenienz
vor 1933 | Dr. Manfred Graf Ingenheim |
1942 | Kunsthandlung Julius Böhler |
Nov.1942 | Deutsches Reich "Sonderauftrag Linz" |
Die von der Treuhandverwaltung Kulturgut in München überlieferten Informationen hinsichtlich der Provenienz des in Rede stehenden Gemäldes stützen sich auf die Aussage des Münchener Kunsthändlers Julius Böhler in seinem Schreiben vom 15.02.1951 an den Collecting Point in München. Das Gemälde befand sich den Aussagen des Kunsthändlers zufolge über drei Generationen im Familienbesitz der Grafen Ingenheim in Schlesien. Das Gemälde befand sich vor dem Verkauf an den Kunsthändler Böhler als Leihgabe im Museum für Bildende Künste in Breslau.Auf der Rückseite des Gemäldes befindet sich ein Klebezettel aus dem die frühere Eigentümerstellung des Dr. Manfred Graf von Ingenheim hervorgeht.
In den Unterlagen der früheren Treuhandverwaltung (Linzfilm XVa/29/148 und XVa/32/161) ist die Höhe des an Dr. Graf Ingenheim gezahlten Kaufpreises mit 82.500,- RM vermerkt.
Aus einem Urteil des Landgerichts München vom 04.10.1954 ist ersichtlich, dass Graf Ingenheim zum Kreis der Deutschen zählte, die mit dem Attentat auf Hitler am 20. Juli 1944 einen Sturz des NS – Regimes planten. Eine unmittelbare politische Verfolgung der Mitglieder des Kreisauer Kreises setzte jedoch erst nach diesem Attentat ein. Graf Ingenheim war erst danach unmittelbaren Verfolgungsmaßnahmen der Nationalsozialisten ausgesetzt.
Demzufolge besteht kein Zusammenhang zwischen den politisch motivierten Verfolgungsmaßnahmen im Jahre 1944 und dem Verkauf des Gemäldes an das Deutsche Reich.
Stand: 2006