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Stuck, Franz von

Brustbild der Frau des Künstlers (Mary Stuck)

Entstehungsjahr um 1915 - 1920
Technik Pastell auf Pappe
Maße 54,5 x 47,5 cm
Münchener-Nr. 45069
Linz-Nr. 150
Herkunft Kulturgüter aus ehem. Reichsvermögen

Beschreibung

Franz von Stuck huldigte in zahlreichen Bildnissen der Schönheit seiner Ehefrau, Mary Stuck, verwitwete Lindpaintner. Sie war neben seiner Tochter Mary das Hauptmotiv in seinem Oeuvre. Das hier interessierende Brustbild zeigt die Gattin des Künstlers im Halbprofil. Der leicht nach hinten geneigte Kopf ist dem Betrachter zugewandt.1 Sie steht vor einem hellen Hintergrund mit einigen flüchtig skizzierten Bäumen. Die Farben des Himmels werden im Gewand wieder aufgenommen.

Diesen Porträttypus gibt es mehrfach im Werk von Stuck. Allein im Bundesbesitz befinden sich drei sehr ähnlich gestaltete Bildnisse.2 Das Motiv geht auf eine um 1900 entstandene Fotografie zurück, die Mary Stuck in vergleichbarer Haltung zeigt.3 Der großformatige Silbergelatineabzug, der sich heute in der Sammlung des Museums Villa Stuck befindet, diente Stuck als fotografische Bildnisstudie für verschiedene Porträts seiner Frau, wie beispielsweise das Werk „Herbst“, das die junge Gattin in der genannten Pose mit einem Apfel in der Hand und vor einem hellen Himmel darstellt.4 Im hier erwähnten Pastell ist Mary Stuck dagegen bereits eine reife Frau. Da bekannt ist, dass Stuck seine Frau zumeist nicht nach der Natur malte, können aufgrund des dargestellten Alters keine Rückschlüsse auf die Entstehungszeit des Porträts gezogen werden. In der Villa Stuck, in der ein sehr ähnliches Pastell hängt, wird die Entstehung aufgrund des verwendeten Rahmentypus auf die Zeit um 1915 bis 1920 angenommen. Wegen der großen Nähe zwischen beiden Porträts wird dieses auch als Entstehungszeitraum für das im Bundesbesitz befindliche Bild vermutet.

Provenienz

Zeittafel
1943Aus dem Nachlass Dr. Hans Posse vom Deutschen Reich für den "Sonderauftrag Linz" erworben

vgl. Mü-Nr. 1751

1 Nicht bei Voss 1973 verzeichnet.
2 Vgl. auch mü 45063 und mü 45099.
3 Birnie Danzker 1996, Nr. 124, Abb. S. 81.
4 Dieses Porträt wurde erst auf der Auktion Koller, Zürich, am 4.12.2001 wiederentdeckt. Vgl. Oelwein 2001, S. 997.

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