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Couwenbergh, Christiaen van

Junge Frau als Pomona (Mädchen mit Früchtekorb)

Entstehungsjahr 1642
Technik Öl auf Leinwand
Maße 106 cm x 90 cm
Münchener-Nr. 5162
Linz-Nr. Keine
Herkunft Kulturgüter aus ehem. Reichsvermögen

Beschreibung

Auf dem Gemälde ist ein Mädchen in Halbfigur nach halblinks, Gesicht en face dargestellt. Die füllige weibliche Halbfigur tritt, einen Gobelin beiseite schiebend, in hellem Licht aus einer Türöffnung auf. In der linken Hand hällt sie einen Früchtekorb.

Das Gemälde ist oben rechts signiert und datiert mit: "C.B.F. 1642".

Provenienz

Die Ermittlungen der Treuhandverwaltung von Kulturgut (TVK), München, zur Provenienz des Cornelisz. van Beyeren-Gemäldes "Mädchen mit Früchtekorb" ergaben, dass es am 18. Januar 1938 aus London in die Galerie Karl Haberstock, Berlin, kam und von dort am 12. Februar 1940 vom Deutschen Reich für das Stabsamt des Ministerpräsidenten, Generalfeldmarschall Hermann Göring erworben wurde.1

Diese Feststellungen der TVK wurden durch die Einsichtnahme in das Vernehmungsprotokoll vom 27. September 1946, in welchem der Kunsthändler Karl Haberstock vor den alliierten Kunstschutzoffizieren angab, das C. van Beyeren-Gemälde "Mädchen und Obstkorb" in London gekauft zu haben, sowie durch Einblick in die bei den Kunstsammlungen Augsburg unter HA XXV archivierten Geschäftsunterlagen (Journale Einkauf und Verkauf von 1938 bzw. 1940) bestätigt. Im Einkaufsjournal der Galerie Karl Haberstock, Berlin, ist der Einkauf des Cornelisz. van Beyeren-Gemälde, hier betitelt als "Stillleben mit weibl. Figur", für £ 150,-- von William M. Sabin & Sons, London, unter dem Datum 18. Januar 1938 dokumentiert.

Neuere Recherchen zum Künstler der Georg-August-Universität Göttingen ergaben, dass das in Rede stehende Gemälde von Christiaen van Couwenbergh gefertigt wurde und das Monogramm durch van Gelder für Couweenbergh gesichert ist.2  

Es handelt sich somit zweifelsfrei um einen im seinerzeit neutralen Ausland, hier Großbritannien, abgeschlossenen Kunsteinkauf des Kunsthändlers Karl Haberstock, der im übrigen in den Handel mit verfolgungsbedingt entzogenen Kulturgütern involviert und für den "Sonderauftrag Linz" tätig war.

Anhaltspunkte, die auf einen nationalsozialistischen Verfolgungshintergrund beim Erwerb des in Rede stehenden Gemäldes durch das Deutsche Reich hinweisen, sind deshalb nicht ersichtlich. Der Ermittlungsvorgang ist abgeschlossen.

Stand: 2002

1 Vgl. Bundesamt für zentrale Dienste und offene Vermögensfragen (BADV) Berlin, Property Card, Mü-Nr. 5162
2 Schreiben von Georg-August-Universität Göttingen vom 13.04.2011, Katalog Göttingen, S. 58/ 59, Nr. 22; J.G. van Gelder, De schilders van de Oranjezaal, in: Nederlands Kunsthistorisch Jaarboek 1948/ 46, S. 161, Kat.Nr.65

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