Lenbach, Franz Seraph von
Bismarck
Entstehungsjahr | 1886 |
---|---|
Technik | Öl auf Leinwand |
Maße | 121 cm x 86 cm |
Münchener-Nr. | 5611 |
Linz-Nr. | Keine |
Herkunft | Kulturgüter aus ehem. Reichsvermögen |
Beschreibung
Franz von Lenbach (1836-1904), der zusammen mit Franz von Stuck und Friedrich August von Kaulbach zu den Münchener Malerfürsten des 19. Jahrhunderts zählte, malte Fürst von Bismarck erstmals 1879. Dies geschah auf Wunsch Kaiser Wilhelms I., der das Porträt für die Nationalgalerie in Berlin in Auftrag gegeben hatte.1 In den folgenden Jahrzehnten saß der Reichskanzler wiederholt dem Maler Modell, wobei dieser auch fotographische Aufnahmen für seine Arbeit benutzte.
Das hier in Rede stehende Gemälde zeigt Bismarck in einem zivilen Anzug.
Es ist signiert und datiert mit „F. Lenbach, Friedrichsruh 1886“.
Provenienz
am 12.01.1940 | als Geschenk von Reichswirtschaftsminister Funk an Hermann Göring, Vorbesitzer unbekannt2 |
Das hier interressierende Gemälde war entsprechend den Aufzeichnungen der Treuhandverwaltung Kulturgut im Bundesarchiv Koblenz Teil der Sammlung von Hermann Göring.3
Dieser hatte es anlässlich seines Geburtstages am 12.01.1940 vom Reichswirtschaftsminister Funk als Geschenk erhalten. Gemäß der Veröffentlichung von Nancy Yeide4 soll das og. Gemälde allerdings erst um 1942/43 aus der Kunsthandlung von Hans Carl Krüger - Lepkes Auktionshaus - in Berlin für Göring erworben. Ein früherer Eigentümer dieses Bismarck Porträts ist bislang nicht bekannt. Diese Diskrepanz konnte durch die hiesigen Ermittlungen bisher nicht geklärt werden.
Insofern kann ein früherer NS-verfolgungsbedingter Verkauf des Gemäldes nicht ausgeschlossen werden.
Stand: 2012
1 Für das Folgende vgl. Böller 2003, S. 130
2 Property Card BADV zu Mü-Nr. 5611
3 Karteikarte BADV Berlin zur Mü-Nr. 5611
4 Nancy Yeide, Beyond the Dream of Avarice, Dallas 2000