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Rignier, Nicolas

Büßende Maria Magdalena (Die büßende Magdalena)

Entstehungsjahr 16. / 17. Jahrhundert
Technik Öl auf Leinwand
Maße 103,5 x 83,5 cm
Münchener-Nr. 7740
Linz-Nr. 3638
Lost Art-ID 220582
Herkunft Kulturgüter aus ehem. Reichsvermögen

Beschreibung

Nicolas Régnier war ein flämische Maler, Sammler und Kunsthändler in der Zeit des Barock.1

Er lebte von ca. 1588 bis 1667 und war ein Zeitgenosse des Malers Caravaggio. Nach seiner Ausbildung in Antwerpen reiste er nach Italien, wo er unter dem Namen Niccolò Renieri erfolgreich tätig war. Er lebte dort überwiegend in Venedig.
Das hier interessierende Gemälde wurde in Öl auf Leinwand gemalt und hat die Maße 103,5 x 83,5 cm. Auf der Rückseite des Gemäldes befindet sich ein Siegel mit Wappen, das auf einen adeligen Voreigentümer hinweist. Der Leihnehmer konnte keine Angaben zur Provenienz des Gemäldes mitteilen. Im Werkverzeichnis von Annick Lemoine ist das hier interessierende Gemälde abgebildet und beschrieben. Zur Provenienz wird nur „Reichsbesitz 1944“ angegeben.

Provenienz

Aus dem beim Bundesarchiv Koblenz archivierten Schriftwechsel des „Sonderbeauftragten für Linz“ ist ersichtlich, dass ein Dr. H. Bünemann aus München am 22.08.1944 das Gemälde zum Kaufpreis in Höhe von 30.000, - RM an das Deutsche Reich veräußert hatte. Dr. Bünemann scheint als Kunsthändler tätig gewesen zu sein, denn aus dem Briefwechsel ergibt sich jedenfalls das Angebot und der Verkauf weiterer Gemälde durch ihn. Das Gemälde von Renieri hatte Dr. Bünemann zuvor auf einer Versteigerung im Dorotheum Wien erworben. Laut der von Architekt Reger im „Führerbau“ geführten Kartei zum Kunstbestand war der Einlieferer zur Versteigerung im Dorotheum eine Person namens „J. Spang“. Auf dem Gemälde ist eine Einschreibnummer des Dorotheums nicht sichtbar. Die geschäftliche Dokumentation des Dorotheums aus der Zeit vor 1945 ist nicht erhalten, so dass eine Verifizierung dieser Information nicht mehr möglich ist.
Zwar liegen keine Angaben vor, die einen verfolgungsbedingten Vermögensverlust an dem Gemälde vermuten lassen, jedoch kann wegen fehlender Angaben zur Provenienz nicht ausgeschlossen werden, dass ein solcher Vermögensverlust vorausgegangen war.

Stand: 2011

1 Annick Lemoine „Nicolas Régnier – Peintre, collectionneur et marchand d’art“, Paris 2007

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