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Graff, Anton

Bildnis der Gräfin Senfft von Pilsach mit ihrem Sohn

Entstehungsjahr 18. Jahrhundert
Technik Öl auf Leinwand
Maße 112 x 94,5 cm
Münchener-Nr. 8839
Linz-Nr. 2735
Herkunft Kulturgüter aus ehem. Reichsvermögen

Beschreibung

Biografische Eckdaten

 

Anton Graff (1736 – 1813) war ein deutscher Maler schweizerischer Herkunft, der vor allem für seine Porträts deutscher Adelsmitglieder bekannt wurde und dabei vorrangig in Berlin, Dresden und Leipzig wirkte.[1]

 

 

Rückseitenautopsie

Auf dem Keilrahmen: Stempel, rot, rund, verblichen, wahrscheinlich Bundesadler (Herkunft: wahrscheinlich Bundesrepublik Deutschland; Inhalt: wahrscheinlich Eigentumsnachweis, nach 1960); Stempel „Eigentum der [/] Bundesrepublik Deutschland“ (Herkunft: Bundesrepublik Deutschland; Inhalt: Eigentumsnachweis, nach 1960); blaue Fettkreide „8839“ (Herkunft: CCP München; Inhalt: Inv.-Nr. CCP); weißes quadratisches Etikett, perforiert, gedruckter Kreis in blau, ohne Inhalt (Herkunft und Inhalt: ungeklärt); weißes Etikett, blau umrandet, perforierter Rand, in Schwarz, handschriftlich „2735“ (Herkunft: „Führerbau“; Inhalt: Inv.-Nr. „Führerbau“); weißes Etikett mit gedrucktem Barcode und gedruckt „kein Nr. [/] Graff, Anton [/] Johanna Amalie Gräfin von Senfft von Pilsach mit S.“ [/] Alt: Raum 3 Neu:“ (Herkunft und Inhalt: Staatliche Kunstsammlungen Kassel, Dauerleihnehmer); weißes Etikett gedruckt „STAATLICHE KUNSTSAMMLUNGEN KASSEL [/] Künstler: Anton Graff [/] Titel: Gräfin Johanna Amalie Senfft [/] von Pilsach, geb. von Thielmann [/] mit Sohn [/] 62 [handschriftlich], Inv.Nr. L83“ (Herkunft und Inhalt: Staatliche Kunstsammlungen Kassel, Dauerleihnehmer); Etikett, rechteckig, vergilbt, handschriftlich „Gräfin Senfft v. Pilsach & Sohn“ [/] gedruckt „Sächsischer Kunstverein Dresden. [/] 1765“ (Herkunft: Sächsischer Kunstverein Dresden; Inhalt: wahrscheinlich Ausstellungsetikett 1913).

Auf dem Bildträger: Stempel, rot, rund, verblichen, wahrscheinlich Bundesadler (Herkunft: wahrscheinlich Bundesrepublik Deutschland; Inhalt: wahrscheinlich Eigentumsnachweis, nach 1960).

 

 

 

[1] Zu Graff u.a. C.R.: Graff, Anton, in: Allgemeines Künstlerlexikon. Die Bildenden Künstler aller Zeiten und Völker (AKL). Band 60, Berlin 2008, S.97ff.

Provenienz

Chronologie der Provenienz

Um 1784–o. D.Anton Graff (1736–1813)
(…)Verbleib unbekannt
Spätestens 1913Rosa Jacobi (?–?), geb. Bursian, Freiberg in Sachsen, Erwerbsweg ungeklärt, als Leihgabe in der Anton Graff-Ausstellung im Kunstverein Dresden, Oktober–November 1913, Nr. 85 [als verkäuflich bezeichnet]
(…)Verbleib unbekannt
Frühjahr 1930Eigentümer_in unbekannt, ausgestellt in Galerie van Diemen & Dr. Benedict, Berlin
(…)Verbleib unbekannt
Spätestens 1941Sammlung Nikolaus Anton Maria Tonio (1873–1941) und Marie-Harriet (1878–1933) von Riedemann, Meggen (Schweiz), Erwerbsweg ungeklärt
o. D.–Oktober 1942Galerie Fischer, Luzern (Schweiz), Erwerbsweg ungeklärt
Oktober 1942–24. Juni 1944Adolf Hitler („Sonderauftrag Linz“), Ankauf über Kunsthändler Carl W. Buemming (1889–1963), Darmstadt, bei Galerie Fischer, Luzern, und Einlieferung in den „Führerbau“, München, Inv.-Nr. 2735
24. Juni 1944–11. Oktober 1945Adolf Hitler („Sonderauftrag Linz“), Eingang in Altaussee am 24. Juni 1944 mit dem 2. Bergungstransport, Aussee-Nr. 4059
11. Oktober 1945–10. Juni 1949Amerikanische Militärregierung, Sicherstellung und Transport in den Central Collecting Point München, Inv.-Nr. 8839
10. Juni 1949–heute

Treuhänderische Übernahme durch den bayerischen Ministerpräsidenten, München: 10. Juni 1949–22. Februar 1952

Treuhandverwaltung von Kulturgut beim Auswärtigen Amt der Bundesrepublik Deutschland, München: 22. Februar 1952–1960

Bundesrepublik Deutschland, Übernahme aus ehemaligem Reichsvermögen auf Grundlage von Art. 134 Grundgesetz München/Berlin: seit 1960

Museumslandschaft Kassel, Dauerleihnahme von der Bundesrepublik Deutschland: seit 1966

Rosa Jacobi, Freiberg in Sachsen

Das Gemälde konnte erstmals in einer Ausstellung des Kunstvereins Dresden zum Künstler Anton Graff im Jahr 1913 nachgewiesen werden.[1] Im zugehörigen Ausstellungskatalog wurde die Leihgeberin „Rosa Jacobi, geb. Bursian, in Freiberg i. Sa.“ benannt. Das Werk war als verkäuflich gekennzeichnet.[2] Im Freiberger Adressbuch aus dem Jahr 1913 konnte eine Rosa Jacobi in der Hornstraße 2 als „Hüttendirektor-Witwe“ nachgewiesen werden.[3] Ebenfalls wohnhaft in der Hornstraße 2 war eine Felisa Jacobi. Ein Verwandtschaftsgrad zwischen den beiden Frauen ist zu vermuten. Weitere Nachforschungen haben gezeigt, dass Rosa Jacobi bereits 1897 als „Hüttendirektor-Witwe“ in Freiberg gemeldet war.[4] In Adressbüchern vor 1897 konnte sie nicht nachgewiesen werden. Die Überlieferungslücke der Adressbücher für die Jahre 1914 bis 1920 der Stadt Freiberg in Sachsen lassen keine weiteren Rückschlüsse auf die Wohnadresse Rosa Jacobis zu. In den verfügbaren Adressbüchern aus den Jahren 1921, 1924/25, 1928/29. 1932, 1936/377 und 1940 ist sie nicht mehr in Freiberg nachweisbar. Felisa Jacobi lässt sich ab 1928 bis 1940 erneut nachweisen, zunächst noch in der Hornstraße 2 (1928 und 1932),[5] dann in der Langestraße 25 (1936 und 1940).[6]

Möglicherweise handelt es sich bei Rosa Jacobi um die am 11. April 1847 geborene Rosa Bursian. Deren Eltern Hedwig und Gustav Bursian sowie die Geschwister waren ebenfalls gebürtig aus Freiberg. Ein Bruder, Ernst Robert Bursian (1844–1925), verzog 1890 in die USA und ließ sich dort nieder. Er verstarb 1925 und wurde auf einem protestantischen Friedhof in Forest Park, Illinois, beerdigt.[7]

Weitere Hinweise zu Rosa Jacobi, geborene Bursian, die Aufschlüsse über ihre Heirat mit einem Hüttendirektor Jacobi geben oder Informationen zu Kindern oder Todeszeitpunkt liefern könnten, liegen nicht vor. Auch konnten keine Hinweise auf eine spätere NS-Verfolgung der Rosa Jacobi gefunden werden. In Annahme, dass die oben genannte Felisa Jacobi in einem Verwandtschaftsverhältnis zu Rosa Jacobi stehen könnte, wurde ebenfalls überprüft, ob diese jüdisch und einer NS-Verfolgung ausgeliefert war. Bislang konnten dazu keine Quellen gefunden werden.

Ob das Werk „Porträt der Gräfin Johanna Amalie Senfft von Pilsach“ im Zuge der Ausstellung 1913 von Rosa Jacobi verkauft wurde oder in ihrem Eigentum verblieb und später, womöglich im Erbgang, abgegeben wurde, kann trotz intensiver Recherchen weiterhin nicht nachvollzogen werden.

 

Galerie van Diemen & Dr. Benedict & Co, Berlin

Im Frühjahr 1930 organisierten die Berliner Galerien van Diemen & Dr. Benedict & Co. eine Ausstellung zu Bildnissen deutscher Maler aus dem 18. Jahrhundert. Dokumentiert ist diese in einem Artikel der Zeitschrift „Die Kunstauktion“ vom März 1930.[8] Graffs Porträt wurde in dieser Ausstellung präsentiert. Dies bezeugt eine Abbildung aus den Ausstellungsräumen, die in dem genannten Artikel zur Ausstellung abgedruckt wurde.[9] Es ist nicht bekannt, wer Einlieferer oder Einlieferin des Gemäldes war, jedoch stand das Werk nicht zum Verkauf. Der zur Ausstellung erschienene Katalog konnte ebenfalls keine Hinweise auf den damaligen Eigentümer oder Eigentümerin liefern.[10]

Ob sich das Gemälde im Eigentum der Galerie van Diemen & Co befunden hat, konnte nicht nachvollzogen werden, ist aber nicht auszuschließen.

Die Galerie van Diemen wurde um 1918 in Berlin gegründet und eröffnete später Filialen in Den Haag, Amsterdam und New York.[11] Die Berliner Dependancen wurden von den Direktoren Eduard Plietzsch (1919-1935) und Kurt Benedict (1923-1933) geleitet, die ihre Geschäfte unter den Namen van Diemen, Berlin, bzw. Dr. Benedict & Co., Berlin, führten. Sie gehörten mit zwei weiteren Galerien zum Margraf-Konzern, der ab 1929 Jacob und Rosa Oppenheimer gehörte. 1935 wurden die Berliner Filialen des Margraf-Konzerns (van Diemen, Dr. Benedict & Co., Dr. Otto Burchard & Co.; Altkunst Antiquitäten) auf Anordnung der Nationalsozialisten liquidiert und die Bestände auf mehreren Auktionen des Berliner Auktionshauses Paul Graupe in 1935[12] und des Auktionshauses Dr. Walter Achenbach in 1937[13] verkauft. Das Gemälde Graffs konnte auf diesen Auktionen nicht nachgewiesen werden.  

 

Nikolaus Anton Maria Tonio und Marie-Harriet von Riedemann, Meggen (Schweiz)

Es ist davon auszugehen, dass sich das Porträt der Gräfin Johanna Amalie Senfft von Pilsach ab einem unbekannten Zeitpunkt bis 1941 in der Sammlung des deutsch-amerikanischen Ehepaares Dr. Nikolaus Anton Maria Tonio (1873–1941) und Marie-Harriet von Riedemann (1878–1933)  befand.[14] Die Eheleute, die seit 1921 in Meggen am Vierwaldstätter See in der Schweiz ansässig waren, hatten sich dort eine herrschaftliche Villa bauen lassen, in der sie ihre Kunstsammlung verwahrten.[15] Marie-Harriet starb 1933 in Hamburg, ihr Ehemann 1941 in Meggen. Ob das Gemälde im Erbgang als Teil seines Nachlasses veräußert oder verkauft wurde, ist bislang nicht bekannt.[16]

 

Der Schweizer Kunsthändler Theodor Fischer (1878 - 1957), der die 1907 in Luzern gegründete Galerie (später auch Kunstauktionshaus) „Galerie Fischer“ führte, erwarb das Werk spätestens 1942.

Die Galerie Fischer, die sowohl Kunstobjekte frei verkaufte als auch ab 1921 Versteigerungen durchführte, war in den 1930er und 1940er Jahren in zahlreiche Kunstverkäufe jüdischer Emigrantinnen und Emigranten involviert. Auch Verkäufe an Adolf Hitlers Kunstsammlung und den „Sonderauftrag Linz“ sowie direkte Kontakte zu staatlichen Akteuren wie dem „Sonderbeauftragten des Führers“ Hans Posse (1879–1942) und Kunsthändlern wie Karl Haberstock (1878–1956), Walter Andres Hofer (1893–1975) oder Carl W. Buemming (1899–1963) sind gut dokumentiert.[17] Kunstwerke, die im Rahmen der Beschlagnahmeaktion der Nationalsozialisten als „entartet“ diffamiert und konfisziert worden waren, wurden auf einer am 30. Juni 1939 in der Galerie Fischer durchgeführten Auktion devisenbringend verkauft.[18]

 

Es ist belegt, dass Theodor Fischer das Gemälde Graffs als Kommissionsware in seinen Galeriebestand aufgenommen hatte. In einem Schreiben des für Fischer tätigen deutschen Kunsthändlers Carl Buemming schrieb dieser, dass es sich bei dem Gemälde Anton Graffs nicht um Eigentum der Galerie Fischer, sondern um fremden Besitz handele, den Herr Fischer in Schweizer Franken bezahlen müsse.[19] Laut seiner späteren Aussage gegenüber der Treuhandkulturverwaltung in München vom 28. Juli 1951 stammte das Gemälde aus schweizerischem Privatbesitz, konkret aus der Sammlung von Riedemann.[20] Weitere Informationen zum Erwerb des Werkes übermittelte er nicht.

 

Adolf Hitler („Sonderauftrag Linz“), München/Altaussee

 Gesichert ist, dass das Porträt im Frühjahr 1942 von Hans Posse für die Ausstattung des von Adolf Hitler geplanten Kunstmuseums in Linz bei Fischer in Luzern angekauft werden sollte.[21] Dies belegt ein Schreiben Posses an den Reichsminister und Chef der Reichskanzlei Dr. Hans Heinrich Lammers (1879 – 1962) vom 04. Mai 1942, in dem Posse schrieb, dass er neben den Ankäufen aus der Sammlung Dr. Freund bei der Galerie Fischer im März 1942[22] auch ein „ungewöhnlich schönes Damenbildnis von Anton Graff zum Preise von RM 16.000 erworben“ habe, dessen Bezahlung in Reichsmark allerdings abgelehnt worden sei.[23] Erst im Herbst 1942 gelang es, die Zahlungsmodalitäten für den Ankauf des Werks schlussendlich zu klären und die Versendung des Gemäldes über den für Fischer tätigen Kunsthändler Carl Buemming an Adolf Hitlers „Sonderauftrag Linz“ in die Wege zu leiten.[24]

Carl Buemming telegrafierte am 08. Februar 1943 an Hans Reger (1898–verm. 1979), dass er die Galerie Fischer angewiesen habe, die angekauften Gemälde per Express nach München senden zu lassen.[25] Die Absendung verzögerte sich allerdings. Am 19. März 1943 schrieb Gottfried Reimer, Referent für den „Sonderauftrag Linz“ unter Hermann Voss, dass die Schweiz die Ausfuhr der bei Fischer angekauften Kunstwerke nunmehr freigegeben habe und sie mit der Speditionsfirma Bronner & Co aus Basel nach München geschickt werden sollen, wo sie „nach fast einjährigem Aktenkrieg hoffentlich bald wohlbehalten eintreffen werden“.[26]

Am 29. März traf das Porträt gemeinsam mit weiteren Werken in München im sogenannten „Führerbau“, Teil der NSDAP-Parteizentrale in der Arcisstraße, ein, in dem ein großer Teil der Werke aus der Kunstsammlung von Adolf Hitlers „Sonderauftrag Linz“ eingelagert wurde.[27] Für die dortige Depotverwaltung, die Registrierung der Werke und die späteren Bergungstransporte zuständig war der in den Jahren 1938 bis 1945 im „Führerbau“ tätige Architekt Hans Reger. Das „Porträt der Gräfin Johanna Amalie Senfft von Pilsach“ erhielt die Inventarnummer 2735, wie auch das rückseitig auf dem Rahmen angebrachte Etikett bezeugt. Am 02. April 1943 bat Gottfried Reimer Reger um fotografische Abzüge der neu eingelieferten Gemälde, darunter das in Rede stehende Porträt.[28] Die Fotografie wurde in den dreiundzwanzigsten Band der Fotoalben der „Gemäldegalerie Linz“ aufgenommen, die Adolf Hitler in regelmäßigen Abständen als Geschenke überreicht wurden.[29] Laut eines Vermerks Regers besichtigte Adolf Hitler die aus Luzern eingetroffenen Gemälde am 05. April 1943 persönlich im „Führerbau“.[30]

Das Gemälde verblieb zunächst in München. Erst mit dem Zweiten Transport vom „Führerbau“ in das Auslagerungsdepot im Salzbergwerk Altaussee in der österreichischen Steiermark am 24. Juni 1944 gelangte es an seinen Bergungsort, wo es bis Kriegsende verbleiben sollte.[31]

 

Provenienz nach 1945

Am 8. Mai 1945 traf die 3. US-Panzerarmee in Altaussee ein, die dorthin ausgelagerten Kulturgüter befanden sich fortan im Verantwortungsbereich des amerikanischen Militärs. Nach Sicherstellung durch US-Soldaten wurde das Werk am 11. Oktober 1945 in den Central Collecting Point in München verbracht und dort mit der Nummer 8839 registriert.[32] Am 10. Juni 1949 übergab die amerikanische Militärregierung das Kunstwerk mit allen ebenfalls bis dahin nicht bereits restituierten Kunstgegenständen in die Treuhänderschaft des Bayerischen Ministerpräsidenten, Hans Ehard (1887–1980),[33] der den Bestand 1952 treuhänderisch an die bundesdeutsche Treuhandverwaltung von Kulturgut weitergab. Auf Grundlage von Artikel 134 Grundgesetz ging das Gemälde 1960 als ehemaliges Reichsvermögen in Bundesvermögen über.

 

Fazit

Die Provenienz ist für den fraglichen Zeitraum 1933 bis 1942 nur in Teilen geklärt. Es kann daher nicht ausgeschlossen werden, dass dieses Werk NS-verfolgungsbedingt entzogen worden ist. Das Werk ist Gegenstand fortlaufender Provenienzforschung der Kunstverwaltung des Bundes, Berlin.

[1] Kunstverein Dresden, Anton Graff-Ausstellung, Oktober und November 1913, vgl. auch den Eintrag im Werkverzeichnis zum Künstler: Berckenhagen, Ekhart: Anton Graff, Leben und Werk, Berlin 1967, Nr. 1266, S. 335.

[2] Vgl. Ausstellungskatalog des Kunstverein Dresden, Katalog der Anton Graff- Ausstellung, Dresden 1913, Verzeichnis der Besitzer der ausgestellten Werke, S. 25 und Verzeichnis der ausgestellten Werke, Nr. 85. S. 41, ohne Abb. Die Werkidentität konnte durch das rückseitig am Gemälderahmen erhaltene Ausstellungsetikett des Dresdner Kunstvereins bestätigt werden.

[3] Vgl. Adreßbuch der Stadt Freiberg sowie der angrenzenden Ortschaften Freibergsdorf und Friedeburg 1913, Freiberg in Sachsen, Digitalisat der Sächsischen Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden (SLUB), URL: https://digital.slub-dresden.de/werkansicht/dlf/84277/164 [zuletzt abgerufen 29.10.2023].

[4] Vgl. ebd. die Adressbücher der Jahre 1897, wohnhaft in der Körnerstraße 11, URL: https://digital.slub-dresden.de/werkansicht/dlf/84251/122 [zuletzt abgerufen am 29.10.2023], 1899 wohnhaft in der Körnerstraße 11, URL: https://digital.slub-dresden.de/werkansicht/dlf/84372/135 [zuletzt abgerufen am 29.10.2023],  1909, wohnhaft in der Parkstraße 13 unter Angabe „Privatiere“, URL: https://digital.slub-dresden.de/werkansicht/dlf/84283/170n [zuletzt abgerufen am 29.10.2023]. Ab 1911 war Rosa Jacobi in der Hornstraße 2 gemeldet, URL: https://digital.slub-dresden.de/werkansicht/dlf/84279/182 [zuletzt abgerufen 29.10.2023].

[5] Vgl. ebd., Adreßbuch Freiberg aus dem Jahr 1932, URL: https://digital.slub-dresden.de/werkansicht/dlf/168119/82 [zuletzt abgerufen am 29.10.2023].

[6] Vgl. ebd., Adreßbuch Freiberg aus dem Jahr 1936, URL: https://digital.slub-dresden.de/werkansicht/dlf/168296/1 [zuletzt abgerufen a, 29.10.2023]; für das Jahr 1940, URL:  https://digital.slub-dresden.de/werkansicht/dlf/85390/1 [zuletzt abgerufen am 26.04.2023].

[7] Vgl. die Einträge zum Stammbaum der Familie Bursian in Freiberg, Sachsen auf Ancestry.com (URL: https://www.ancestry.de/family-tree/person/tree/112050411/person/212527905126/facts) und die dort angegebenen Quellen und Verlinkungen, u.a. die Passagierliste, auf der sich Robert Bursian 1890 nachweisen ließ, vgl. Staatsarchiv Hamburg; Hamburg, Deutschland; Hamburger Passagierlisten; Band: 373-7 I, VIII A 1 Band 067 B; Seite: 611; Mikrofilmnummer: K_1741; die Grabstätte in Forest Park, Illinois, URL: https://de.findagrave.com/memorial/46841039/robert-bursian [zuletzt abgerufen: 17.02.2024].

[8] Vgl. Deusch, Dr. Werner R.: Deutsche Bildnisse des 18. Jahrhdts., Ausstellung der galerien van Diemen – Dr. Benedict & Co. Berlin, in: Die Kunstauktion, Internationales Nachrichtenblatt des gesamten Kunstmarktes, 4.1930, Nr. 10, Ausgabe vom 09.03.1930, S. 10.

[9] Vgl. ebd.

[10] Vgl. Galerie van Diemen und Co., Berlin: Deutsche Bildnisse des 18. Jahrhunderts, Ausstellung März 1930 van Diemen & Co, Dr. Benedict & Co, Berlin 1930. Auch im Werkverzeichnis zum Künstler wird die Ausstellung erwähnt, allerdings ohne weitere Hinweise auf den damaligen Eigentümer, vgl. Berckenhagen, Ekhart: Anton Graff, Leben und Werk, Berlin 1967, Nr. 1266, S. 335 und Brand, Erna: Ekhart Berckenhagen, Anton Graff, Leben und Werk, Rezension, in: Kunstchronik. Monatszeitschrift für Kunstwissenschaft, Museumswesen und Denkmalpflege, Jg. 21, Nr. 9 (1968), S. 288 – 293, hier S. 290.

[11] Vgl. auch den Datenbankeintrag in der Datenbank „German Sales Institutions – Auktionshäuser, Galerien, Antiquariate“, Julia Bärnighausen: Van Diemen & Co GmbH (Berlin), URL: https://sempub.ub.uni-heidelberg.de/gsi/wisski/navigate/15128/view [zuletzt abgerufen am 14.03.2024].

[12] Vgl. Paul Graupe, Berlin, Antiquariat (Nr. 137): Die Bestände der Berliner Firmen Galerie van Diemen & Co GmbH, Altkunst Antiquitäten GmbH, Dr. Otto Burchard & Co GmbH: sämtlich in Liquidation ; Versteigerung am 25. und 26. Januar 1935 (I. Teil) — Berlin, 1935, URL: https://doi.org/10.11588/diglit.5635 [zuletzt abgerufen am 14.03.2024];  ders.: Die Bestände der Firmen Galerie van Diemen & Co., GmbH - Altkunst, Antiquitäten, GmbH: beide in Liquidation ; II. (letzter) Teil ; am 26. und 27. April 1935, Berlin, 1935, URL: https://doi.org/10.11588/diglit.5627 [zuletzt abgerufen am 14.03.2024]; ders.: Auktionsprospekt, die gesamten Bestände der in Liquidation getretenen Firmen Galerie van Diemen & Co., GmbH, Berlin, Gemälde alter Meister ; Altkunst, GmbH, Berlin, Antiquitäten, alte Graphik ; Dr. Otto Burchard GmbH & Co., Berlin, ostasiatische Kunstwerke, eine kleine Auswahl bemerkenswerter Kunstgegenstände aus den gesamten Beständen, Berlin [ca. 1934].

[13] Vgl. Auktionshaus Dr. Walther Achenbach, Berlin: Aus den Restbeständen der Altkunst GmbH i. Liqu. Berlin, 30. September, 1. und 2. Oktober 1937, Berlin 1937, URL: https://doi.org/10.11588/diglit.6662 [zuletzt abgerufen am 14.03.2024]; ders.: Die Restbestände der Firmen: Galerie van Diemen & Co. GmbH in Liqu., Dr. Otto Burchardt & Co. GmbH in Liqu.: 13. Oktober 1937, URL: https://doi.org/10.11588/diglit.8237 [zuletzt abgerufen am 14.03.2024].

[14] Vgl. Bundesarchiv, Koblenz, B 323/663, Sog. Restitutionskartei nach Münchner Nummer, Band 17, n. fol., Mü-Nr. 8839.

[15] Zur Adelsfamilie von Riedemann vgl. u.a. Christof Haverkamp: Riedemann, Wilhelm Anton von. In: Studiengesellschaft für Emsländische Regionalgeschichte (Hrsg.): Emsländische Geschichte. Bd. 9 (2001), S. 261–264; Wolfhard Weber: Riedemann, Wilhelm Anton von. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 21, Duncker & Humblot, Berlin 2003, ISBN 3-428-11202-4, S. 568 f.

[16] Die Villa hat sich erhalten und wird heute von einer Stiftung verwaltet (URL: https://www.st-charles-hall.ch/die-geschichte). Auf Anfrage bei der Geschäftsführung der Villa Charles wurden Fotografien von den Innenräumen aus der Ära Riedemann überprüft. Das hier in Rede stehende Gemälde ist auf keinem der historischen Fotografien abgebildet, vgl. KVdB, Aktenz. VV6200-1264/08.

[17] Zur Rolle der Galerie Fischer während des Nationalsozialismus siehe u.a. Buomberger, Thomas: Raubkunst - Kunstraub: Die Schweiz und der Handel mit gestohlenen Kulturgütern zur Zeit des Zweiten Weltkriegs, Zürich 1998; Francini, Esther Tisa/Heuß, Anja/Kreis, Georg: Fluchtgut – Raubgut. Der Transfer von Kulturgütern in und über die Schweiz 1933 – 1945 und die Frage der Restitution, Zürich 2011; Sykora, Sandra: Die Quellen im Archiv der Galerie Fischer, Luzern, in: Peter Wehrle (Hrsg.): Provenienzforschung und Kunsthandel, Karlsruhe 2023, S. 147 – 155.

[18] Vgl. u.a. Frey, Stefan: Die Auktion der Galerie Fischer in Luzern am 30. Juni 1939: Ein Ausverkauf der Moderne? Köln, 1999; Jeuthe, Gesa: Die Moderne unter dem Hammer: Zur Verwertung der entarteten Kunst durch die Luzerner Galerie Fischer 1939, in Uwe Fleckner (Hrsg.): Angriff auf die Avantgarde: Kunst und Kunstpolitik im Nationalsozialismus, Berlin, 2007, S. 189-305; Kreis, Georg: „Entartete Kunst“ in Basel. Eine Chronik ausserordentlicher Ankäufe im Jahr 1939, in: Basler Zeitschrift für Geschichte und Altertumskunde. Bd. 78, 1978, S. 163–191.

[19] Vgl. BArch B 323/131, S. 145, fol. 83/328, Schreiben Carl Buemmings an Hans Posse vom 17.09.1942.

[20] Vgl. Bundearchiv Koblenz (BArch), B 323/83, S. 477, fol. 236 und National Archives and Records Administration (NARA), College Park, Maryland, M1946, Record Group 260, Ardelia Hall Collection: Munich Administrative Records, 1945 – 1951, Correspondence: Fahrig-Huth, 1950-1951, S. 9,

URL: https://www.fold3.com/image/270047688/correspondence-fahrig-huth-1950-1951-page-9-eu-ardelia-hall-collection-munich-administrative-records [zuletzt abgerufen am 15.04.2024].

[21] Der Kunsthistoriker Hans Posse (1879 – 1942), von Adolf Hitler ernannter Sonderbeauftragter für das geplante „Führermuseum“ im österreichischen Linz, war für für die Ausstattung weiterer Museen im Deutschen Reich verantwortlich, vgl. u.a. mit weiterführender Literatur: Personeneintrag Posse, Hans, Deutsches Nationalmuseum Nürnberg, Online-Edition der Reisetagebücher Hans Posses, URL: https://editionhansposse.gnm.de/wisski/navigate/195/view [zuletzt abgerufen 04.02.2024]. Nach seinem Tod am 07.12.1942 folgte der Kunsthistoriker Hermann Voss als „Sonderbeauftragter des Führers“ auf Hans Posse. Zur Person Hermann Voss und seiner Rolle für den „Sonderauftrag Linz“ siehe u.a. Iselt, Kathrin: „Sonderbeauftragter des Führers“: Der Kunsthistoriker und Museumsmann Hermann Voss (1884–1969), Köln/Weimar/Wien 2010; Löhr, Hanns Christian: Das Braune Haus der Kunst: Hitler und der Sonderauftrag Linz, Visionen, Verbrechen, Verluste, Berlin 2005.

[22] Vgl. Galerie Fischer, Luzern: Auktion, Sammlung Julius Freund, aus dem Besitz von Frau Dr. G. Freund Buenos Aires, Gemälde, Aquarelle, Zeichnungen und Druckgraphik, Ausstellung in Basel, Galerie Dr. Raeber, 14. Februar bis 21. Februar, Ausstellung in Luzern, Galerie Fischer, 2. März bis 19. März 1942, Auktion 21. März 1942, URL: https://doi.org/10.11588/diglit.6024 [zuletzt abgerufen am 26.04.2024].

[23] Vgl. BArch B 323/156, Bereitstellung von Devisen für den Erwerb von Kunstwerken aus der Schweiz.- Versteigerung der Sammlung Julius Freund in Luzern, Erwerbungen bei der Galerie Fischer, Luzern, S. 37, fol. 18, Hans Posse an Reichskanzlei Lammers, 04.05.1942 und BArch B 323/146, S. 83, fol. 94/547, Theodor Fischer an Hans Posse vom 25.04.1942; ebd. Schreiben des Eidgenössischen Volkswirtschaftsdepartment Handelsabteilung an Theodor Fischer vom 23.04.1942.

[24] BArch B 323/131, S. 145, fol. 83/328, Schreiben Carl Buemmings an Hans Posse vom 17.09.1942; BArch B 323/146, S. 81, fol. 93/542, Schreiben Reichsminister und Chef der Reichskanzlei Lammers an Hans Posse vom 05.06.1942;  BArch B 323/131, S. 137, fol. 79/303, Schreiben Carl Buemming an Hans Posse vom 08.10.1942.

[25] Vgl. NARA, M1946, Record Group 260, Ardelia Hall Collection, Munich Administrative Records 1945 – 1951, Restitution Research Records, Reger, Hans: Correspondene (A-D): Telegramm Carl W. Buemming an Hans Reger vom 08.02.1943, URL: https://www.fold3.com/image/270140694/reger-hans-correspondence-a-d-page-79-eu-ardelia-hall-collection-munich-administrative-records-1945- [zuletzt abgerufen am 25.04.2024]. Neben dem Gemälde von Anton Graff wurden die Werke „Männerporträt“ von Vincenzo Catena (Mü-Nr. xxx, Linz-Nr. 2733) und „Damenbildnis“ von Raphael Mengs (Mü-Nr. xxx, Linz-Nr. 2734) angekauft.

[26] Vgl. NARA, M1946, Record Group 260, Ardelia Hall Collection, Munich Administrative Records 1945 – 1951, Restitution Research Records, Reger, Hans: Transport Correspondence and Lists (January 1942 – June 1943):  Schreiben Gottfried Reimer ans Hans Reger vom 19.03.1943, URL: https://www.fold3.com/image/283752014/reger-hans-transport-correspondence-and-lists-january-1942-june1943-page-109-eu-ardelia-hall-collect?terms=reger,dresden,luzern [zuletzt abgerufen am 25.04.2024].

[27] Vgl. NARA, M1946, Record Group 260, Ardelia Hall Collection, Restitution Research Records, compiled 1945-1950, Reger, Hans: Transport Correspondence And Lists (January 1942 - June1943), S. 115, Schreiben Hans Reger an den Referenten Hans Posses, Dr. Gottfried Reimer vom 30.03.1943, URL: https://www.fold3.com/image/283752020/reger-hans-transport-correspondence-and-lists-january-1942-june1943-page-115-eu-ardelia-hall-collect [zuletzt abgerufen am 24.04.2024].

[28] Vgl. ebd., S. 116f., URL: https://www.fold3.com/image/283752021/reger-hans-transport-correspondence-and-lists-january-1942-june1943-page-116-eu-ardelia-hall-collect [zuletzt abgerufen am 24.04.2024].

[29] Vgl. Birgit Schwarz, Hitlers Museum: die Fotoalben Gemäldegalerie Linz: Dokumente zum "Führermuseum", Wien 2004, Nr. 23/6, S. 150, Abb. S. 370. Das Werk wurde als Duplette erneut im 27. Band aufgenommen (Nr. 27/11, vgl. S. 171). Von den insgesamt 20 Bänden haben sich nach derzeitigem Forschungsstand die Bände XI bis XX nicht erhalten, die fehlenden Bände lassen sich jedoch mit Hilfe des 1943 angelegten Inhaltsverzeichnis rekonstruieren, vgl. ebd. S. 27.

[30] Vgl. NARA, M1946, Record Group 260, Ardelia Hall Collection, Restitution Research Records, Linz Museum: Lists and Reports, S. 46, „Durch die Staatliche Gemäldegalerie Dresden am 29. März 1943 aus der Schweiz – vin der Galerie Fischer, Luzern – erhalten und vom Führer am 5.IV.43 besichtigt“, darunter Linz-Nr. 2735 (mit falschen Maßangaben von 121x141 cm), URL: https://www.fold3.com/image/284006598/linz-museum-lists-and-reports-page-46-eu-ardelia-hall-collection-munich-administrative-records-1945- [zuletzt abgerufen am 25.04.2024].

[31] Vgl. BArch NS 6/413, Gemälde-Verzeichnis, II. Bergungstransport von Gemälden aus der Sammlung des Führers von München – Führerbau nach Alt-Aussee, 24. Juni 1944, fol.178ff, hier fol. 187. Das Werk wurde in Altaussee mit der Nummer „4059“ registriert, vgl. Bundesarchiv, Koblenz, B 323/663, Kontrollnummernkartei, Property Card, Eingangsnummer 8839, Altaussee-Nr. 4059.

[32] Vgl. ebd.

[33] Vgl. Angelika Enderlein: „Der Kunstbestand der Bundesrepublik Deutschland. Kunstschätze aus sieben Jahrhunderten. Geschichte einer Sammlung“. In: Henning Rader/Vanessa-Maria Voigt (Hg.): „Ehem. jüdischer Besitz“. Erwerbungen des Münchner Stadtmuseums im Nationalsozialismus, München 2018, S. 246–257, hier S. 249. URL: https://kunstverwaltung.bund.de/DE/Provenienzforschung/Fachaufsaetze/_documents/6Kunstbestand.pdf?__blob=publicationFile&v=1  [zuletzt abgerufen am: 06.02.2024].

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