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Schwind, Moritz von

Die Nymphe Krokovka im Walde sitzend (oder Genoveva)

Entstehungsjahr ohne Jahr
Technik Ölmalerei auf Karton
Maße 54 x 28,5 cm
Münchener-Nr. 8895
Linz-Nr. 1137
Herkunft Kulturgüter aus ehem. Reichsvermögen

Beschreibung

Das Gemälde zeigt eine weibliche Märchenfigur auf einem Stein vor einem kleinen Wasser im Profil nach rechts sitzend. Rechts ist ein Hasenkopf abgebildet.

Provenienz

Zeittafel
Familienbesitz Kühlmann
am 06.11.1940über die Galerie Almas, München in Reichsbesitz gelangt

Die Ermittlungen der ehemaligen Treuhandverwaltung Kulturgut München hatten ergeben, dass das Gemälde aus dem Familienbesitz Kühlmann stammt und am 06.11.1940 über die Galerie Almas, München, in Reichsbesitz gelangte. Das Gemälde trägt die Linz-Nummer 1137. Diese Erkenntnisse stützen sich auf die Aussage von Frau Almas–Dietrich am 16.08.1951, in der sie als Herkunft des Gemäldes den Berliner Privatbesitz Kühlmann benannte.
Entsprechend der Aussage von Herrn Reger, der die Kunstwerke für die Linzer Sammlung inventarisierte, wurde dieses Gemälde neben anderen Kunstwerken am 06.11.1940 von Frau Almas–Dietrich und von Prof. Heinrich Hoffmann für die Linzer Sammlung erworben. Diese Aussage ist als Anlage Nr. 44 dem „Linz–Report“ beigefügt.

Im Bundesbesitz befinden sich mehrere Kunstwerke aus dem Privatbesitz Kühlmann, die von dort sukzessive an den Sonderauftrag Linz veräußert worden sind.
Laut der Veröffentlichung in „Neue Deutsche Biographie“, Bd. 13, erschienen in Berlin 1982, war Richard von Kühlmann ein bedeutender Diplomat im Dienste des Deutschen Kaisers. Er unterzeichnete 1918 den Friedensvertrag von Bresk-Litowsk mit Sowjetrussland und wurde im gleichen Jahr durch deutschnationale Abgeordnete zum Rücktritt von seinen Ämtern gezwungen.
R. v. Kühlmann war dann in führenden Positionen der deutschen Wirtschaft tätig. Er hat während der NS-Zeit mehrere Bücher veröffentlicht.

Die Anfrage beim Bundesarchiv Berlin nach einer eventuellen Verfolgteneigenschaft von R. v. Kühlmann wurde negativ beantwortet.
Die Erwerbung des Gemäldes von M. v. Schwindt steht mithin in keinem feststellbaren Zusammenhang mit nationalsozialistischen Verfolgungsmaßnahmen.

Nicht mehr festgestellt werden konnte, wann das o.g. Gemälde in den Besitz von Kühlmann gelangte. Im Werkverzeichnis von Otto Weigmann, Deutsche Verlagsanstalt, Stuttgart–Leipzig, 1906 ist ein Aquarellbild „Die Nymphe Krokowa“ mit den Maßen 0,28 x 0,23 cm und eine Federzeichnung mit dem gleichen Titel und den Maßen 0,29 x 0,23 cm erwähnt. Ein Hinweis auf das Ölgemälde konnte bislang nicht gefunden werden.

Vor dem hier geschilderten Hintergrund bleibt die Provenienz ungeklärt, zumal alle bekannten Quellen ausgeschöpft sind. Ein NS-verfolgungsbedingter Vermögensverlust kann nicht ausgeschlossen werden.

Stand: 2002

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