Winterhalter, Franz Xaver
Bildnis der Principessa Altieri
Entstehungsjahr | 1840 |
---|---|
Technik | Mischtechnik auf Leinwand |
Maße | 134 x 98 cm |
Münchener-Nr. | 8916 |
Linz-Nr. | 1832 |
Herkunft | Kulturgüter aus ehem. Reichsvermögen |
Beschreibung
Der Maler Franz Xaver Winterhalter (1805–1873) war einer der bevorzugten Fürstenmaler im Europa des 19. Jahrhunderts.1 Besonders bekannt sind seine Gemälde der österreichischen Kaiserin Sissi, der französischen Kaiserin Eugenie und der englischen Königin Viktoria. Vom Hochadel wurde er wegen seiner realistischen, doch gleichzeitig verschönenden Darstellung geschätzt.
F.X. Winterhalter wurde im Schwarzwald geboren und lernte in München das Malen. Seit 1834 lebte er vorwiegend in Paris, wo er mit seinem jüngeren Bruder Hermann eine Werkstatt betrieb. Fidel Hermann Winterhalter trat zwar auch als eigenständiger Maler in Erscheinung, führte jedoch vorwiegend die Werkstatt, in der Gemälde des Bruders fertiggestellt und Repliken beliebter Gemälde angefertigt wurden.
Das Bildnis de Principessa Altieri ist signiert. Es entstand im Jahre 1840, ein Jahr vor der Darstellung des Pricipe Altieri.
Es zeigt die Principessa Altieri aus dem Bilde schauend. Die rechte Hand ist auf die Stuhllehne gelegt, die linke Hand hält die Stola vor der Brust zusammen.
Provenienz
am 05.04.1941 | durch den damaligen Oberpräsidenten der Provinz Hessen–Nassau, Prinz Philipp von Hessen, im italienischen Kunsthandel für das Deutsche Reich erworben |
Zur Provenienz der beiden Gemälde konnte durch Untersuchungen der früheren Treuhandverwaltung Kulturgut München ermittelt werden, dass beide am 05.04.1941 durch den damaligen Oberpräsidenten der Provinz Hessen–Nassau, Prinz Philipp von Hessen, im italienischen Kunsthandel für das Deutsche Reich erworben wurden.
Prinz Philipp von Hessen reiste durch Italien, um Kunstwerke für den „Sonderauftrag Linz“ zu erwerben. Eigens für diese Ankäufe wurde von der Reichskanzlei ein Sonderkonto bei der Deutschen Botschaft in Rom eingerichtet. Die Gemälde wurden in Rom bei Simotti Rocchi für 250.000,- Lire erworben und erhielten die Inventarnummern L 1830 und L1831 des „Sonderauftrags Linz“. Die Verrechnung und die Ausfuhr der Kunstwerke erfolgten über die Deutsche Botschaft in Rom.
Italien war zum Zeitpunkt des Ankaufs der Kunstwerke nicht durch deutsche Truppen besetzt.
Die später im Rahmen der Äußeren Restitution an Italien zurückgegebenen Kunstwerke waren erst nach 1941 erworben worden.
Vor dem hier geschilderten Hintergrund bleibt jedoch die Provenienz ungeklärt, zumal alle bekannten Quellen ausgeschöpft sind. Ein NS-verfolgungsbedingter Vermögensverlust kann nicht ausgeschlossen werden.
Stand: 2008
1 Ingeborg Eismann, Franz Xaver Winterhalter, Der Fürstenmaler Europas, Michael Imhof Verlag, 2007