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Mildorfer, Ignaz Joseph

Thronende Madonna mit Heiligen

Entstehungsjahr ohne Jahr
Technik Öl auf Leinwand
Maße 80,0 x 48,0 cm
Münchener-Nr. 9019
Linz-Nr. 1719
Herkunft Kulturgüter aus ehem. Reichsvermögen

Beschreibung

Das unsignierte Gemälde religiösen Inhalts wurde früher Johann Baptist de Lampi d.Ä. zugeschrieben und erst in jüngerer Zeit dem österreichischen Maler Josef Ignaz Mildorfer (1719 - 1775).1

Dargestellt ist die Madonna mit dem Kind auf einem Thron sitzend, links unterhalb des Thrones ein heiliger Ritter, rechts daneben drei Heilige zu ihr aufsehend, im Himmel Engelsgestalten.

Provenienz

Ermittlungen der früheren Treuhandverwaltung Kulturgut München haben ergeben, dass das Gemälde durch den damaligen Oberpräsidenten der Provinz Hessen – Nassau, Prinz Philipp von Hessen, im italienischen Kunsthandel für das Deutsche Reich erworben wurde. Prinz Philipp von Hessen war beauftragt worden wertvolle Kunstwerke für den „Sonderauftrag Linz“ in Italien zu erwerben. Eigens für diese Ankäufe wurde von der Reichskanzlei ein Sonderkonto bei der Deutschen Botschaft in Rom eingerichtet. Die Abrechnungsunterlagen zu diesen Ankäufen sind erhalten.2 Daraus ist ersichtlich, dass das Gemälde am 20.03.1941 in Florenz von L. Bellini für 14.000,- Lire erworben wurde. Es erhielt dann die Inventarnummer L 1719 des „Sonderauftrags Linz“. Die Abrechnung und die, von den italienischen Behörden genehmigte, Ausfuhr der Kunstwerke erfolgte über die Deutsche Botschaft in Rom. Zum Zeitpunkt der Erwerbung des Kunstwerkes war Italien nicht durch deutsche Truppen besetzt, so dass von einem Ankauf ohne das Ausüben von Zwang ausgegangen werden kann.

Die nach dem Ende des 2. Weltkrieges im Rahmen der Äußeren Restitution von Deutschland an Italien zurückgegebenen Kunstwerke waren alle erst nach dem Jahre 1941 erworben worden. Ankäufe für den "Sonderauftrag Linz", die vor dem 03.09.1943 getätigt wurden, gelten als legitim.

Die Provenienz ist geklärt. Ein früherer NS-verfolgungsbedingter Vermögensverlust an diesem Kunstwerk kann ausgeschlossen werden.

Stand: 2015

1 Kunstsammlungen Augsburg, Barockgalerie, Katalog der Gemälde, 1984
2 Bundesarchiv Koblenz, Bestand B323/168, LF XXXVII/Ita 118 ff.

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