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Defregger, Franz von

Der Eifersüchtige [„Eifersucht“ (Szene in einem Tiroler Bauernwirtshaus)] 

Entstehungsjahr 1899
Technik Öl auf Leinwand
Maße 110,5 x 98,2 cm
Münchener-Nr. 9080
Linz-Nr. 2698
Lost Art-ID 220763
Herkunft Kulturgüter aus ehem. Reichsvermögen

Beschreibung

Franz Defregger (1835–1921) war ein österreichischer Genre- und Historienmaler.[1]

Das Gemälde zeigt mehrere Personen in einem Wirtshaus. Eine Wand im linken Bildteil trennt das Gasthaus in zwei Räume. Im Vordergrund ist ein Paar in Tracht dargestellt. Die Frau zur linken trägt eine blaue Schürze, hat ihren rechten Arm in die Hüfte gestützt und blickt zu Boden. Rechts neben ihr steht breitbeinig der Mann mit Federhut, seine linke Hand zu einer Faust geballt. In der rechten hält er die Hand der Frau. Am rechten Bildrand befindet sich ein Tisch mit Geschirr, darunter ein Dackel, der zum Paar hinaufblickt. Im Hintergrund ist durch eine Bogenöffnung die Gaststube mit zahlreichen Gästen zu sehen, deren Blicke ebenfalls auf das Paar gerichtet sind.

Als Werktitel sind „Scene in a country-inn“[2], „Wirtshausszene – Liebespaar – sie schmollt“[3], „‘Eifersucht‘ (Szene in einem Tiroler Bauernwirtshaus)“[4], „Der Eifersüchtige (Der eifersüchtige Tiroler, Szene in einem Wirtshaus)“[5], „Der Eifersüchtige“[6], „Eifersucht“[7]überliefert.

Das Werk ist unten links signiert sowie datiert „Defregger 1899“.

Im Werkverzeichnis zum Künstler von Hans Peter Defregger (1983) ist das Gemälde verzeichnet und abgebildet.[8]

 

Rückseitenautopsie

Auf dem Zierrahmen: in blauer Fettkreide, zweimal „9080“ (Mü-Nr.); in gelber Kreide „127“ (Losnummer, Auktion Lange 1943); in Bleistift „No 2“ (nicht identifiziert); weißer Zettel, mit Reißzwecke befestigt „9080 (2698)“ (Mü-Nr., Linz-Nr.).

Auf dem Keilrahmen: in Bleistift „No 2“ (nicht identifiziert); weißes Etikett „GK [/] Staatl. Kunstsammlungen Kassel [/] Inv. Nr. [/] L 150 [/] Künstler: Franz von Defregger [/] Titel: Der eifersüchtige Tiroler“ (Leihnehmer, nach 1945); weißes Etikett mit Strichcode „ohne Nr. [/] Defregger, Franz von [/] Der eifersüchtige Tiroler [/] [nicht lesbar] (Etikett Umzug Neue Galerie Kassel, Leihnehmer, nach 1945); weißes, blau umrandetes Etikett mit perforiertem Rand „2698“ (Linz-Nr.).

[1] Für weitere Informationen zum Künstler siehe: Hermann Uhde-Bernays: „Defregger, Franz von“. In: Neue Deutsche Biographie 3 (1957), S. 557 [Online-Version]. URL: www.deutsche-biographie.de/pnd118524283.html#ndbcontent [Abruf: 11.03.2024] und Ausst.-Kat. Franz Defregger. Ein Bauernsohn aus Tirol, Städtische Galerie Rosenheim, 04.03.–10.04.1983.

[2] Vgl. Bundesarchiv, Koblenz, B 323/663, Restitutionskartei, Property Card, Mun. 9080; Ebd., B 323/764, Alte Ministerpräsidentenkartei, Property Card, Mun. 9080.

[3] Vgl. Bundesarchiv, Koblenz, B 323/618, Kontrollnummernkartei, Property Card, Eingangsnummer 9080.

[4] Vgl. Kunstverwaltung des Bundes, Berlin, Registratur, Property Card, Mü-Nr. 9080.

[5] Vgl. Ausst.-Kat. Defregger. Mythos – Missbrauch – Moderne, Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum, Innsbruck, 11.12.2020–11.04.2021, S. 243, Kat. 116, mit Abb.

[6] Vgl. Auk.-Kat. Zinn eines süddeutschen Museums, Antiquitäten, Plastik, Möbel, Gemälde alter und neuer Meister aus verschiedenem Besitz, Münchener Kunstversteigerungshaus Adolf Weinmüller, München, 02.–04.03.1937, S. 57, Los 546, o. Abb.

[7] Vgl. Aukt.-Kat. Gemälde alter und neuerer Meister, mittelalterliche Plastik, Möbel, Bronzen, Tapisserien, Golduhren, Hans W. Lange, Berlin, 27.–29.01.1943, S. 28, Los 127, Abb. o. S. Tafel 25.

[8] Vgl. Hans Peter Defregger: Defregger 1835–1921, Rosenheim 1983, Abb. S. 235, Katalogteil S. 364, ohne Nr.

Provenienz

Chronologie der Provenienz
1899–o. D.Franz von Defregger (1835–1921)
o. D.–mindestens 02.–04.03.1937„Defregger“ [wahrscheinlich Familie Defregger, München], Erwerbsweg ungeklärt [wahrscheinlich Erbgang], eingeliefert beim Münchener Kunstversteigerungshaus Adolf Weinmüller, München, zur Auktion am 02.–04.03.1937, dort nicht verkauft
(…)Verbleib unbekannt
o. D.–27.–29.01.1943Eigentümer_in unbekannt, Litzmannstadt (Łódź), Erwerbsweg ungeklärt, eingeliefert beim Auktionshaus Hans W. Lange, Berlin, zur Auktion am 27.–29. Januar 1943
27.–29.01.1943–o. D.Kunsthändlerin Maria Almas-Dietrich (1892–1971), München, Ankauf auf Auktion beim Auktionshaus Hans W. Lange, Berlin
o. D.–19.05.1944Adolf Hitler („Sonderauftrag Linz“), höchstwahrscheinlich Erwerb von Maria Almas-Dietrich, München, und Einlieferung in den „Führerbau“, München, Inv.-Nr. 2698
19.05.1944–13.10.1945Adolf Hitler („Sonderauftrag Linz“), Eingang in Altaussee am 19. Mai 1944 mit dem 1. Bergungstransport aus München, Aussee-Nr. 4300
13.10.1945–10.06.1949Amerikanische Militärregierung, Sicherstellung und Transport in den Central Collecting Point München, Inv.-Nr. 9080
10.06.1949–22.02.1952Bayerischer Ministerpräsident, München, treuhänderische Übernahme
22.02.1952–1960Treuhandverwaltung von Kulturgut beim Auswärtigen Amt der Bundesrepublik Deutschland, München, treuhänderische Übernahme
1960–heuteBundesrepublik Deutschland, München/Berlin, Übernahme aus ehemaligem Reichsbesitz auf Grundlage von Artikel 134 Grundgesetz

Abdruck in Publikationen 1911 und 1921

Eine Reproduktion des Gemäldes „Der Eifersüchtige“ von Defregger erschien 1911 in einer Monografie zum Künstler von Adolf Rosenberg[1] sowie 1921 in der Zeitschrift Das Buch für alle.[2] Informationen zur Provenienz des Werkes sind hier nicht enthalten. Laut Bildunterschrift gelang der Abdruck in beiden Publikationen „[n]ach einer Originalphotographie von Franz Hanfstaengl in München“. Das Copyright ist auf das Jahr 1899, dem Entstehungsjahr des Werkes, datiert.

Der Maler, Lithograf und Fotograf Franz Hanfstaengl (1804–1877) gründete 1833 einen lithografischen Betrieb in München. Er vervielfältigte nicht nur Porträts, sondern widmete sich explizit der Reproduktion von Kunst. Die Bezeichnung „Kunstverlag Franz Hanfstaengl“ führte sein Sohn Edgar (1842–1910) ein, als er 1868 den väterlichen Betrieb übernahm und die Reproduktion von Kunst weiter professionalisierte. 1907 übernahm Edgar II. (1883–1958) die Geschäftsführung. Er führte den Kunstverlag auch nach dem Zweiten Weltkrieg mit einem mehr auf die Moderne ausgerichteten Verlagsprogramm weiter. Die zunehmende Konkurrenz des Offsetdrucks führte 1980 zur Auflösung der Firma. Seit 1926 befand sich die Verlagszentrale in der Widenmayerstraße in München.[3]

 

„Defregger“ [wahrscheinlich Familie Defregger, München]

Am 2.–4. März 1937 stand das in Rede stehenden Gemälde beim Münchener Kunstversteigerungshaus Adolf Weinmüller zum Verkauf. Im zugehörigen Auktionskatalog ist es unter der Losnummer 546 verzeichnet, jedoch nicht abgebildet.[4] Im „Verzeichnis der Besitzer“ erscheint der Einlieferer/die Einlieferin unter der Chiffre „D. i. M.“.[5] Anhand eines annotierten Exemplars des Auktionskataloges im Zentralinstitut für Kunstgeschichte in München ließ sich die Chiffre als „Defregger“ aufschlüsseln.[6] Wahrscheinlich handelt es sich um ein Mitglied der Familie Defregger aus München.[7] Näheres zu dessen Identität ist derzeit nicht bekannt. Das Werk blieb im Rahmen der Auktion unverkauft.[8]

 

Eigentümer_in unbekannt, Litzmannstadt (Łódź)

Erneut stand das Werk am 27.–29. Januar 1943 beim Auktionshaus Hans W. Lange in Berlin zum Verkauf. Im zugehörigen Auktionskatalog ist es unter der Losnummer 127 gelistet und abgebildet. Der Schätzpreis für das Werk betrug 70.000,- RM.[9] Im „Verzeichnis der Auftraggeber“ ist für das Los „Litzmannstadt“ (heute Łódź, Polen) vermerkt.[10] Neben dem Werk von Defregger gab der Einlieferer/die Einlieferin ein weiteres Gemälde mit dem Titel „Der Zauberer“ von Wilhelm Zimmer (1853–1937) in die Auktion, das dort unter der Losnummer 226 angeboten wurde. Eine Abbildung dieses Werkes enthält der Auktionskatalog nicht.[11] Der Schätzpreis für dieses Gemälde betrug 5.000,- RM.[12] Recherchen zur Provenienz des Gemäldes von Zimmer ergaben keine Hinweise zum Einlieferer/zur Einlieferin beider Werke in der Auktion am 27.–29. Januar 1943.[13] Auch im Werkverzeichnis von Hans Peter Defregger (1983) sind keine weiteren Informationen zur Provenienz des Werkes „Der Eifersüchtige“ von Defregger enthalten.[14]

Laut Property Card zu dem in Rede stehenden Gemälde in der sogenannten „Restitutionskartei“ des Central Collecting Point München stammte das Werk aus der Auktion „aus Litzmannstädter Privatbesitz (nicht als jüdisch angegeben)“.[15] Diese Information konnte bislang nicht anhand weiterer Quellen verifiziert werden. Vermutlich bezieht sich der Hinweis „(nicht als jüdisch angegeben)“ auf die „Verordnung gegen die Unterstützung der Tarnung jüdischer Gewerbebetriebe“ vom 22. April 1938.[16] Daraus ergab sich für die Auktionshäuser die Pflicht, Versteigerungsobjekte „aus jüdischem Besitz“ zu kennzeichnen. Dies geschah beispielsweise durch einen erläuternden Zusatz („Die Nummern [...] stammen aus jüdischem Besitz“) oder durch einen Asterisk.[17] Es ist allerdings unklar, ob die Auktionshäuser dieser Verpflichtung immer nachgekommen sind. Sollte das Gemälde vor Einlieferung in die Auktion bei Hans W. Lange Gegenstand einer Beschlagnahme durch deutsche Stellen gewesen sein, ist der Hinweis auf einen nicht-jüdischen Einlieferer zudem nicht aussagekräftig.

 

Łódź während der NS-Zeit

Vor der Besatzung durch das Deutsche Reich im September 1939 war Łódź die zweitgrößte Stadt Polens und dessen Industriezentrum gewesen.[18] Insgesamt 680.000 Menschen lebten in Łódź, darunter rund 230.000 Jüdinnen und Juden. Am 9. September 1939 wurde Łódź von der deutschen Wehrmacht eingenommen und am 9. November 1939 als Teil des sogenannten Reichsgaus Posen (ab 29. Januar 1940 Reichsgau Wartheland) in das Deutsche Reich eingegliedert. Als Gauleiter und Reichstatthalter wurde Arthur Greiser (1897–1946) eingesetzt. Im April 1940 wurde die Stadt in Litzmannstadt umbenannt.[19]

Bereits ab September 1939 erfolgte die schrittweise Ghettoisierung der Jüdinnen und Juden in einzelnen Vierteln der Stadt, im April 1940 schlossen die Nationalsozialisten die Errichtung des „Ghetto Litzmannstadt“ ab. Es war das zweitgrößte Ghetto im deutschen Herrschaftsbereich. Insgesamt 205.000 Jüdinnen und Juden sowie Sinti und Roma wurden zwischen 1940 und 1945 dort interniert. Im Januar 1942 begannen die ersten Deportationen aus Łódź zum 60 Kilometer entfernten Vernichtungslager Chelmno. Darüber hinaus wurden im August 1944 mehr als 65.000 verfolgte Personen von Łódź in das Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau deportiert.[20]

Mit der Verfolgung der Jüdinnen und Juden in Łódź und Umgebung ging deren systematische Enteignung einher. Am 19. Oktober 1939 gründete Hermann Göring (1893–1946) als Beauftragter für den Vierjahresplan die Haupttreuhandstelle Ost, um in Polen konfisziertes staatliches, kommunales und privates Vermögen zu verwalten und zu ‚verwerten‘. Parallel dazu hatte Heinrich Himmler (1900–1945) als Reichskommissar für die Festigung deutschen Volkstums die Stelle eines „Generaltreuhänders für die Sicherstellung deutschen Kulturgutes in den angegliederten Ostgebieten“ geschaffen, um beschlagnahmte Kulturgüter kommissarisch verwalten zu können.[21] Neben öffentlichem Vermögen betrafen die Beschlagnahmungen in hohem Maße privates Eigentum jüdischer Personen, die geflüchtet oder im Ghetto Litzmannstadt eingesperrt worden waren.[22] Eine Durchsicht der erhaltenen Archivunterlagen zum NS-Kunstraub in Łódź und der Haupttreuhandstelle Ost hinsichtlich des in Rede stehenden Gemäldes steht noch aus.[23]

 

Kunsthändlerin Maria-Almas Dietrich (1892–1971), München

In der Auktion am 27.–29. Januar 1943 beim Auktionshaus Hans W. Lange wurde das Gemälde von der Münchener Kunsthändlerin Maria Almas-Dietrich (1892–1971) für 70.000,- RM angekauft.[24] Laut eines annotierten Exemplars des Auktionskataloges im Bestand der Staatlichen Kunsthalle Karlsruhe sowie der „Kleinen Kartei“ im Bundesarchiv Koblenz erwarb Almas-Dietrich insgesamt 15 Werke im Rahmen der Auktion.[25] Zwölf der Werke wurden später nachweislich für den „Sonderauftrag Linz“ registriert.[26] Die anderen drei Werke ließen sich hingegen nicht dem „Sonderauftrag Linz“ zuordnen.[27] Die Kunsthändlerin trat folglich wohl nicht ausschließlich im Auftrag des „Sonderauftrag Linz“ in der Auktion in Erscheinung.

Weitere vier Werke aus der Auktion, für die Almas-Dietrich bislang nicht eindeutig als Käuferin nachgewiesen werden konnte, wurden im Folgenden ebenfalls für den „Sonderauftrag Linz“ registriert.[28] Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass ein Erwerb auch in diesen Fällen über Almas-Dietrich erfolgte.

 

Adolf Hitler „Sonderauftrag Linz“, München/Berlin

Das Werk wurde zu einem unbekannten Zeitpunkt nach der vorgenannten Auktion durch Adolf Hitlers „Sonderauftrag Linz“ erworben.[29] Höchstwahrscheinlich erfolgte der Erwerb direkt von Almas-Dietrich. Für zwei Porträts von Christian Wilhelm Ernst Dietrich (Dietricy), die ebenfalls in der Auktion bei Hans W. Lange am 27.–29. Januar 1943 angeboten (Los-Nr. 23 a und b) und dort durch Almas-Dietrich angekauft wurden, konnte nachgewiesen werden, dass die Kunsthändlerin beide Werke zwei Monate nach der Auktion, nämlich im März 1943, an den „Sonderauftrag Linz“ weiterveräußerte.[30]

Das Werk „Der Eifersüchtige“ von Defregger war für das in Linz geplante „Führermuseum“ vorgesehen und wurde in den XXVI. Band der Fotoalben der „Gemäldegalerie Linz“ aufgenommen.[31] Nach dem Ankauf wurde das Werk zunächst im sogenannten „Führerbau“ in München gelagert und dort unter der Nummer 2698 inventarisiert.[32] Vom „Führerbau“ gelangte es am 19. Mai 1944 mit dem 1. Bergungstransport in das Salzbergwerk Altaussee in der Steiermark.[33] Das Salzbergwerk wurde ab August 1943 zunächst vom Institut für Denkmalpflege in Wien als Auslagerungsort genutzt. Ab Januar 1944 erfolgte zudem die Einlagerung von Kulturgütern aus dem „Sonderauftrag Linz“.[34]

 

Provenienz nach 1945

Am 8. Mai 1945 traf die 3. US-Panzerarmee in Altaussee ein, die dorthin ausgelagerten Kulturgüter befanden sich fortan im Verantwortungsbereich des amerikanischen Militärs. Nach Sicherstellung durch US-Soldaten wurde das Werk am 13. Oktober 1945 in den Central Collecting Point in München verbracht.[35] Am 10. Juni 1949 übergab die amerikanische Militärregierung das Kunstwerk mit allen ebenfalls bis dahin nicht bereits restituierten Kunstgegenständen in die Treuhänderschaft des Bayerischen Ministerpräsidenten, Hans Ehard (1887–1980),[36] der den Bestand 1952 treuhänderisch an die bundesdeutsche Treuhandverwaltung von Kulturgut weitergab. Auf Grundlage von Artikel 134 Grundgesetz ging das Gemälde 1960 als ehemaliges Reichsvermögen in Bundesvermögen über.

 

Fazit

Die Provenienz ist insbesondere für den Zeitraum von 1937 bis 1943 ungeklärt. Es kann daher nicht ausgeschlossen werden, dass dieses Werk NS-verfolgungsbedingt entzogen worden ist. Das Werk ist Gegenstand fortlaufender Provenienzforschung der Kunstverwaltung des Bundes, Berlin. Insbesondere die Umstände der Einlieferung des Werkes in die Auktion bei Hans W. Lange 1943 bedürfen einer weiteren Prüfung.

 

Ausstellungen

Defregger. Mythos – Missbrauch – Moderne, Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum, Innsbruck, 11.12.2020-11.04.2021.

 

Literatur

Adolf Rosenberg: Defregger, Bielefeld 1911, S. 86 (Erwähnung im Text), Abb. S. 90.

Fenitzer: „Franz Defregger zum Gedächtnis“. In: Das Buch für alle. Illustrierte Blätter zur Unterhaltung und Belehrung für die Familie und Jedermann, Jg. 56, Heft 12, 1921, Text S. 185–188, Abb. S. 183.

Auk.-Kat. Zinn eines süddeutschen Museums, Antiquitäten, Plastik, Möbel, Gemälde alter und neuer Meister aus verschiedenem Besitz, Münchener Kunstversteigerungshaus Adolf Weinmüller, München, 02.–04.03.1937, S. 57, Los 546, o. Abb.

Auk.-Kat. Gemälde alter und neuerer Meister, mittelalterliche Plastik, Möbel, Bronzen, Tapisserien, Golduhren, Hans W. Lange, Berlin, 27.-29.01.1943, S. 28, Los 127, Abb. o. S. Tafel 25.

Unbekannt: „Preisberichte“. In: Die Weltkunst, Jg. 17, Nr. 9/10, 29.02.1943, S. 3.

Hans Peter Defregger: Defregger 1835–1921, Rosenheim 1983, S. 235 Abb., S. 264 Katalogeintrag.

Birgit Schwarz: Hitlers Museum, Wien/Köln/Weimar 2004, S. 167, Nr. XXVI/27, Abb. S. 417.

Ausst.-Kat. Defregger. Mythos – Missbrauch – Moderne, Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum, Innsbruck, 11.12.2020-11.04.2021, S. 243, Kat. 116, mit Abb.

 

Forschungsstand: März 2024

Letzte Bearbeitung des Objekteintrags: 18.03.2024

[1] Vgl. Adolf Rosenberg: Defregger, Bielefeld 1911, S. 86 Erwähnung im Text, S. 90 Abb.

[2] Vgl. H. Fenitzer: „Franz Defregger zum Gedächtnis“. In: Das Buch für alle. Illustrierte Blätter zur Unterhaltung und Belehrung für die Familie und Jedermann, Jg. 56, Heft 12, 1921, Text S. 185–188, Abb. S. 183.

[3] Vgl. Helmut Heß: „Kunstverlag Franz Hanfstaengl“. In: Historisches Lexikon Bayerns, 28.08.2006. URL: www.historisches-lexikon-bayerns.de/Lexikon/Kunstverlag_Franz_Hanfstaengl [Abruf: 01.11.2019].

[4] Vgl. Auk.-Kat. Zinn eines süddeutschen Museums, Antiquitäten, Plastik, Möbel, Gemälde alter und neuer Meister aus verschiedenem Besitz, Münchener Kunstversteigerungshaus Adolf Weinmüller, München, 02.–04.03.1937, S. 57, Los 546, o. Abb.

[5] Vgl. Auk.-Kat. Zinn eines süddeutschen Museums, Antiquitäten, Plastik, Möbel, Gemälde alter und neuer Meister aus verschiedenem Besitz, Münchener Kunstversteigerungshaus Adolf Weinmüller, München, 02.–04.03.1937, o. S., „Verzeichnis der Besitzer“.

[6] Vgl. Annotiertes Exemplar des Auk.-Kat. Zinn eines süddeutschen Museums, Antiquitäten, Plastik, Möbel, Gemälde alter und neuer Meister aus verschiedenem Besitz, Münchener Kunstversteigerungshaus Adolf Weinmüller, München, 02.–04.03.1937, S. 57, Los 546, o. Abb. im Bestand des Zentralinstituts für Kunstgeschichte, München.

[7] Vgl. Deutsches Zentrum Kulturgutverluste, Modul „Provenienzrecherche“, Datenbank Kunst- und Kulturgutauktionen 1933–1945, Kunstversteigerungshaus Adolf Weinmüller, München, 02.–04.03.1937, Los 546, Einlieferer: Defregger [Familie Defregger, München?]. URL: www.lostart.de/Webs/DE/Provenienz/AuktionBet.html?cms_param=ABET_ID%3D60064 [Abruf: 07.11.2019].

[8] Vgl. Auskunft der Bayerischen Staatsgemäldesammlungen, München vom 04.11.2019. Laut einem dort verwahrten annotierten Exemplar des Auktionskataloges (Reichskulturkammerexemplar) ging das Gemälde zurück an den Einlieferer. Siehe auch: Annotiertes Exemplar des Auk.-Kat. Zinn eines süddeutschen Museums, Antiquitäten, Plastik, Möbel, Gemälde alter und neuer Meister aus verschiedenem Besitz, Münchener Kunstversteigerungshaus Adolf Weinmüller, München, 02.–04.03.1937, S. 57, Los 546, o. Abb. im Bestand des Zentralinstituts für Kunstgeschichte, München.

[9] Vgl. Auk.-Kat. Gemälde alter und neuerer Meister, mittelalterliche Plastik, Möbel, Bronzen, Tapisserien, Golduhren, Hans W. Lange, Berlin, 27.–29.01.1943, S. 28, Los 127, Abb. o. S. Tafel 25.

[10] Vgl. Auk.-Kat. Gemälde alter und neuerer Meister, mittelalterliche Plastik, Möbel, Bronzen, Tapisserien, Golduhren, Hans W. Lange, Berlin, 27.–29.01.1943, o. S., „Verzeichnis der Auftraggeber“.

[11] Vgl. Auk.-Kat. Gemälde alter und neuerer Meister, mittelalterliche Plastik, Möbel, Bronzen, Tapisserien, Golduhren, Hans W. Lange, Berlin, 27.–29.01.1943, S. 42, Los 226, o. Abb. „Los 226. Wilhelm Zimmer, „Der Zauberer.“ In einem hessischen Dorf links auf einem improvisierten Podium der Zauberkünstler im Frack, im Begriff, einem Dorfjungen Bänder aus dem Munde zu ziehen. Rechts alte und junge Zuschauer, darunter einige Korpsstudenten. Bezeichnet: W. Zimmer. Leinwand. H. 92 cm, Br. 132 cm. Boetticher, Malerwerke des 19. Jahrh., Bd. II, Seite 1052. und abgebildet.“.

[12] Vgl. Auk.-Kat. Gemälde alter und neuerer Meister, mittelalterliche Plastik, Möbel, Bronzen, Tapisserien, Golduhren, Hans W. Lange, Berlin, 27.–29.01.1943, o. S., „Unverbindliche Schätzungsliste“.

[13] Geprüft wurden: Friedrich von Boetticher: Malerwerke des neunzehnten Jahrhunderts, 2. Band, 2. Hälfte, S. 1052, Nr. 23; Walter Scheidig: Die Weimarer Malerschule des 19. Jahrhunderts, Erfurt 1950; Karl Ungelenk: Wilhelm Zimmer 1853–1937. Thüringer Maler seiner Zeit. Weimarer Malerschule. Dokumentation seiner Werke, Apolda 2012, S. 164, Nr. 151, Abb. S. 169; S. 348f., S. 363, Ausstellung; S. 444.

[14] Vgl. Hans Peter Defregger: Defregger 1835–1921, Rosenheim 1983, S. 235 Abb., S. 264 Katalogeintrag. „Der Eifersüchtige“, ÖL/Leinwand, 110 x 98 cm, signiert l.u. 1899, Neue Galerie Kassel.

[15] Vgl. Bundesarchiv, Koblenz, B 323/663, Sog. Restitutionskartei nach Münchner Nummer, Band 17, n. fol., Mun. 9080.

[16] Vgl. RGBl. I, 1938, S. 404. Online abrufbar: Österreichische Nationalbibliothek, ALEX. Historische Rechts- und Gesetzestexte online. https://alex.onb.ac.at/cgi-content/alex?aid=dra&datum=1938&size=45&page=582https://alex.onb.ac.at/cgi-content/alex?aid=dra&datum=1938&size=45&page=582 [Abruf: 18.03.2024].

[17] Vgl. Astrid Bähr: German Sales 1930–1945. Bibliographie der Auktionskataloge aus Deutschland, Österreich und der Schweiz, Berlin 2013, S. 25. URL: http://archiv.ub.uni-heidelberg.de/artdok/volltexte/2013/2251 [Abruf: 18.03.2024].

[18] Vgl. Yad Vashem, Internationale Holocaust Gedenkstätte, Das Ghetto Lodz. URL: www.yadvashem.org/de/holocaust/about/ghettos/lodz.html [Abruf: 11.03.2024].

[19] Vgl. Nawojka Cieślińska-Lobkowicz: „NS-Kunstraub in Lodz und die Ausstellung „entarteter“ Kunst in Litzmannstadt“. In: Meike Hoffmann/Andreas Hünecke (Hg.): „Entartete Kunst“ in Breslau, Stettin und Königsberg/“Degenerate Art” in Breslau, Stettin and Königsberg, Schriften der Berliner Forschungsstelle „Entartete Kunst“, hg. v. Klaus Krüger, S. 159–189, hier S. 159.

[20] Vgl. Yad Vashem, Internationale Holocaust Gedenkstätte, Das Ghetto Lodz. URL: www.yadvashem.org/de/holocaust/about/ghettos/lodz.html [Abruf: 11.03.2024]; Deutsches Historisches Museum, LEMO. Lebendiges Museum Online, Das Ghetto Lodz/Litzmannstadt. URL: www.dhm.de/lemo/kapitel/der-zweite-weltkrieg/voelkermord/ghetto-lodz.html [Abruf: 11.03.2024].

[21] Vgl. Nawojka Cieślińska-Lobkowicz: „NS-Kunstraub in Lodz und die Ausstellung „entarteter“ Kunst in Litzmannstadt“. In: Meike Hoffmann/Andreas Hünecke (Hg.): „Entartete Kunst“ in Breslau, Stettin und Königsberg/“Degenerate Art” in Breslau, Stettin and Königsberg, Schriften der Berliner Forschungsstelle „Entartete Kunst“, hg. v. Klaus Krüger, S. 159–189, hier S. 162.

[22] Vgl. Nawojka Cieślińska-Lobkowicz: „NS-Kunstraub in Lodz und die Ausstellung „entarteter“ Kunst in Litzmannstadt“. In: Meike Hoffmann/Andreas Hünecke (Hg.): „Entartete Kunst“ in Breslau, Stettin und Königsberg/“Degenerate Art” in Breslau, Stettin and Königsberg, Schriften der Berliner Forschungsstelle „Entartete Kunst“, hg. v. Klaus Krüger, S. 159–189, hier S. 163.

[23] Siehe Unterlagen in: Bundesarchiv, Koblenz/Berlin; Archiwum Państwowe w Łodzi.

[24] Vgl. Annotiertes Exemplar des Auk.-Kat. Gemälde alter und neuerer Meister, mittelalterliche Plastik, Möbel, Bronzen, Tapisserien, Golduhren, Hans W. Lange, Berlin, 27.–29.01.1943 im Bestand der Staatlichen Kunsthalle Karlsruhe; Unbekannt: „Preisberichte“. In: Die Weltkunst, Jg. 17, Nr. 9/10, 29.02.1943, S. 3.

[25] Vgl. Auk.-Kat. Gemälde alter und neuerer Meister, mittelalterliche Plastik, Möbel, Bronzen, Tapisserien, Golduhren, Hans W. Lange, Berlin, 27.–29.01.1943, Los-Nr. 23a, 23b, 32, 72, 108, 127, 138, 157, 180, 202, 207, 208, 212, 249, 357.

[26] Inv.-Nr. „Führerbau“: 2697, 2698, 2699, 2700, 2701, 2702, 2703, 2704, 2705, 2708, 2725, 2726.

[27] Vgl. Auk.-Kat. Gemälde alter und neuerer Meister, mittelalterliche Plastik, Möbel, Bronzen, Tapisserien, Golduhren, Hans W. Lange, Berlin, 27.–29.01.1943, Los-Nr. 32, 72, 357.

[28] Vgl. Auk.-Kat. Gemälde alter und neuerer Meister, mittelalterliche Plastik, Möbel, Bronzen, Tapisserien, Golduhren, Hans W. Lange, Berlin, 27.–29.01.1943, Los-Nr. 39, 217, 319, 347.

[29] Vgl. B 323/83, Dresdner Katalog, 2. Fassung, fol. 199.

[30] Vgl. B 323/99, Kleine Kartei, fol. 638, betr. Inv.-Nr. „Führerbau“ 2725 und 2726.

[31] Vgl. Birgit Schwarz: Hitlers Museum. Die Fotoalben der Gemäldegalerie Linz. Dokumente zum „Führermuseum“, Wien/Köln/Weimar 2004, S. 167, Nr. XXVI/27, Abb. S. 417.

[32] Vgl. Bundesarchiv, Koblenz, B 323/83, Dresdner Katalog, 2. Fassung, fol. 199.

[33] Vgl. Bundesarchiv, Koblenz, B 323/11, Bergungsdepots im Salzbergwerk Alt-Aussee, Stift Kremsmünster, Stift Hohenfurth, in Bad Ischl und Salzburg, 1941–1952, fol. 436.

[34] Vgl. Anneliese Schallmeiner, Salzbergwerk Altaussee, 07.01.2019, in: Lexikon der österreichischen Provenienzforschung. URL: www.lexikon-provenienzforschung.org/altaussee-salzbergwerk [Abruf: 30.03.2021].

[35] Vgl. Bundesarchiv, Koblenz, B 323/618, Kontrollnummernkartei, n. fol., Eingangsnummer 9080.

[36] Vgl. Angelika Enderlein: „Der Kunstbestand der Bundesrepublik Deutschland. Kunstschätze aus sieben Jahrhunderten. Geschichte einer Sammlung“. In: Henning Rader/Vanessa-Maria Voigt (Hg.): „Ehem. jüdischer Besitz“. Erwerbungen des Münchner Stadtmuseums im Nationalsozialismus, München 2018, S. 246–257, hier S. 249. URL: https://kunstverwaltung.bund.de/DE/Provenienzforschung/Fachaufsaetze/_documents/6Kunstbestand.pdf?__blob=publicationFile&v=1 [Abruf: 06.02.2024].

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