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Rahl, Carl

Jason raubt das goldene Vlies

Entstehungsjahr 1863
Technik Öl auf Leinwand
Maße 174,5 x 137,5 cm
Münchener-Nr. 9104/1
Linz-Nr. 1067
Herkunft Kulturgüter aus ehem. Reichsvermögen

Beschreibung

Das Gemälde ist Teil einer Serie von vier Gemälden, die der Wiener Künstler Carl Rahl in der Zeit von 1861 bis 1863 im Auftrag des Barons von Sina malte.1 Die dekorativen Gemälde sind signiert und haben alle die gleichen Maße von 174,5 x 137,5 cm. Die Malweise ist Öl auf Leinwand. Dargestellt wurden vier Szenen aus der antiken Mythologie.Auf der Rückseite der Gemälde wurde der ursprüngliche Eigentümer vermerkt.
Carl Rahl wurde 1812 in Wien geboren, wo er die Akademie der Künste besuchte. Nach seiner Ausbildung bereiste er Europa und war vorwiegend als Porträtmaler tätig. Seit 1836 lebte er in Italien und ab 1850 wieder in Wien, wo er an die Wiener Akademie berufen war. Bald aber gründete er eine eigene private Malschule, in der er sich besonders der monumentalen Malerei widmete. Sein Stil wurde als eher eklektizistisch bezeichnet.Er gilt als ein Vorläufer von Hans Makart in Wien.2

Auf der Rückseite der Gemälde wurde der ursprüngliche Eigentümer vermerkt.

Provenienz

Zeittafel
Auftraggeber: Baron von Sina (1810 bis 1876), seine Tochter Anastasia heiratete 1860 Victor Graf von Wimpffen
im Jahr 1940vom Georg Graf Wimpff’ schen Forstamt der Direktion der Bayerischen Staatsgemäldesammlungen zum Kauf angeboten
von den Staatlichen Bayerischen Gemäldesammlungen dann für 8.000, - RM von der Reichskanzlei weiterverkauft

Der Auftraggeber für die Gemälde, Baron von Sina, war ein österreichischer Aristokrat der von 1810 bis 1876 in Wien lebte. Er ließ das hier in Rede stehende Gemälde für sein Schloß in Fahrafeld in Niederösterreich malen. Seine Tochter Anastasia heiratete im Jahre 1860 Victor Graf von Wimpffen (geb.1834) und brachte Schloß Fahrafeld mit in die Ehe ein. Viktor Graf von Wimpffen gründete 1863 das Gestüt Fahrafeld. Das Schloß ist heute nur noch als Ruine vorhanden.
Im Jahre 1940 wurden die Gemälde vom Georg Graf Wimpff’ schen Forstamt der Direktion der Bayerischen Staatsgemäldesammlungen zum Kauf angeboten. Der genaue Hintergrund des Verkaufs konnte nicht mehr ermittelt werden.

Der überlieferte Schriftwechsel mit den Staatlichen Bayerischen Gemäldesammlungen offenbart, dass deren Generaldirektor Buchner die Gemälde dann A. Hitler für das geplante Museum in Linz empfohlen hatte. Die Gemälde wurden dann für 8.000, - RM von der Reichskanzlei angekauft.
Im Münchener „Führerbau“ erhielten die Gemälde die Inventarnummern 1067 bis 1070.

Vor dem hier geschilderten Hintergrund bleibt die Provenienz ungeklärt, zumal alle bekannten Quellen ausgeschöpft sind. Ein NS-verfolgungsbedingter Vermögensverlust kann nicht ausgeschlossen werden.

Stand: 2008

1 Property cards der TVK
2 Künstlerlexikon Thieme/Becker, Bd. 27 S. 570

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