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Bürkel, Heinrich

Kuhherde mit melkender Sennerin und Hirten an einem Bildstock

Entstehungsjahr ohne Jahr
Technik Öl auf Leinwand
Maße 34,5 x 48 cm
Münchener-Nr. 9238
Linz-Nr. 143
Herkunft Kulturgüter aus ehem. Reichsvermögen

Beschreibung

Der Maler Heinrich Bürkel wurde im Jahre 1802 in der Stadt Pirmasens geboren. Er malte vorwiegend Szenen aus dem Volksleben der Alpen und Landschaftsbilder. In seinem künstlerischen Schaffen war Bürkel sehr erfolgreich. Er wurde zum Ehrenmitglied der Dresdener, der Wiener und schließlich der Münchener Kunstakademie ernannt. Im Jahre 1869 verstarb der Künstler in München und hinterließ ca. 1500 Gemälde. Das hier in Rede stehende Gemälde ist eine Arbeit in Öl auf Leinwand mit den Maßen 34,5 x 48 cm. Das Gemälde ist mit „H. Bürkel“ signiert. Das Entstehungsjahr ist nicht bekannt.

Provenienz

Die frühere Treuhandverwaltung Kulturgut konnte zur Provenienz des Gemäldes keine Erkenntnisse gewinne. Albrecht Krückl, der Autor des Werkverzeichnisses zu Heinrich Bürkel, das 1989 im Bruckmann – Verlag in München erschienen ist, hatte herausgefunden, dass das in Rede stehende Gemälde im Jahre 1909 im Glaspalast München ausgestellt war. Als damaliger Eigentümer war Dr. med. F. Deutsch.1 verzeichnet. Eine Anfrage im Münchener Stadtarchiv ergab, dass laut Adressbuch ein Dr. med. Felix Deutsch, mosaischen Glaubens, in den Jahren 1911 bis 1913 in München gemeldet war. Er stammte aus Wien, wo er im Jahre 1884 geboren wurde.
Rückerstattungsverfahren nach Felix Deutsch konnten allerdings nicht ermittelt werden.

A. Krückl fand einen weiteren Hinweis auf die Provenienz in Forme einer Fotografie des Gemäldes mit dem Stempel der Ludwigsgalerie. Das Foto soll vor dem Jahre 1940 entstanden sein. Die Ludwigsgalerie in der Münchener Ludwigstraße wurde ursprünglich von Otto H. Nathan geführt. Er hatte seinen Halbbruder, den Mediziner Fritz Nathan in die Galerie als Teilhaber aufgenommen. Otto Nathan war 1930 verstorben, und Fritz Nathan führte die Galerie allein fort. Bereits im Jahre 1935 wurde ihm als Juden Berufsverbot erteilt und er überschrieb die Firma seiner langjährigen Mitarbeiterin Käthe Thäter. Ob das Gemälde in der Ludwigsgalerie für das Deutsche Reich erworben wurde, ist nicht mehr zu ermitteln. Die Galerie ist im Jahre 1945 ausgebombt, so dass die Geschäftsunterlagen verbrannt sein dürften. Fritz Nathan war in die Schweiz emigriert, wo er im Jahre 1971 verstarb.

Das Gemälde hat die Registriernummer Linz 143 und befand sich demzufolge schon zu Beginn der Inventarisierung im Sommer 1938 in Reichsbesitz. Der frühere Eigentümer ließ sich nicht mehr ermitteln. Ein NS-verfolgungsbedingter Vermögensverlust an dem Gemälde kann nicht ausgeschlossen werden.

Stand: 2009


1 vgl. Katalog der Ausstellung, Nr. 77

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