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Morgenstern, Christian Ernst Bernhard

Nordseestrand (Nordsee und Düne bei Helgoland mit Segelschiff)

Entstehungsjahr 1855
Technik Öl auf Leinwand
Maße 95 x 130 cm
Münchener-Nr. 9252
Linz-Nr. 135
Herkunft Kulturgüter aus ehem. Reichsvermögen

Provenienz

Die Provenienz des o.g. Gemälde konnte bereits von der Treuhandverwaltung Kulturgut München vollständig ermittelt werden. Ein Etikett auf der Rückseite des Bildes verweist auf das frühere Privateigentum König Ludwigs III. von Bayern an dem Gemälde, das dort unter der lfd. Nr. 157 inventarisiert war. Ein weiteres auf der Rückseite des Bildes angebrachtes Etikett verweist auf das Eigentum des Prinzregenten an dem Gemälde. Das Gemälde wurde bis 1933 in der Münchener Pinakothek aufbewahrt.

In Beantwortung einer Anfrage hatte der Wittelsbacher Ausgleichsfond der Kulturabteilung der US-amerikanischen Militärverwaltung in einem Schreiben vom 28.03.1951 folgendes mitgeteilt: „ Das Bild erbte Prinz Karl, von diesem Prinz Franz. S.K.H. Prinz Franz kann sich an den Verkauf nicht mehr erinnern, nimmt aber an, daß es durch Frh. von Reichlin verkauft worden ist. Akten hierüber sind nicht mehr vorhanden. Ob es an einen Kunsthändler und an welchen verkauft wurde, ist nicht mehr feststellbar.“

Im Bundesbesitz befinden sich mindestens vier Gemälde, die Anfang der dreißiger Jahre des 20. Jhds. vom Wittelsbacher Ausgleichsfonds an deutsche Kunsthändler verkauft worden waren. Der im Zusammenhang mit der Provenienzrecherche geführte aktuelle Schriftverkehr mit der Inventarverwaltung des Wittelsbacher Ausgleichsfonds ergab keine Vermutung hinsichtlich eines verfolgungsbedingten Vermögensverlustes.

Laut Mitteilung des Bayerischen Staatsarchivs – Geheimes Hausarchiv – ist das private Eigentum des Prinzen Karl von Bayern (1874 –1927) und seines Bruders Franz von Bayern (1875 – 1957), zwei Söhnen von König Ludwig dem III., vom Wittelsbacher Ausgleichsfond als Familienstiftung zu trennen. Es sei zu vermuten, dass der als Verkäufer in Erscheinung getretene Freiherr Reichlin hierbei in seiner Eigenschaft als Vermögensverwalter des Prinzen Franz gehandelt hat und nicht in seiner gleichzeitigen Eigenschaft als Mitglied des Verwaltungsrates des Wittelsbacher Ausgleichsfonds. Dr. Immler vom Geheimen Hausarchiv des Bayerischen Staatsarchivs teilte weiterhin mit, dass vermutlich der Prinzregent Luitpold ursprünglicher Erwerber des Gemäldes war, da dieser als Sammler zeitgenössischer Kunst hervorgetreten war.
Das erklärt dann auch die rückseitige Beschriftung des Gemäldes.

Auf der Rückseite des Gemäldes befindet sich zusätzlich noch ein Hinweis auf die Galerie Commeter in Hamburg. Diese hatte in einem Schreiben vom 06.04.1951 dem Collecting Point in München mitgeteilt das Gemälde von der Münchener Kunsthandlung Karl Eysser gekauft zu haben. Karl Eysser hatte dann am 10.04.1951 den Verkauf an die Galerie Commeter bestätigt und mitgeteilt o.g. Gemälde vom Wittelsbacher Ausgleichsfond erworben zu haben. Die Galerie Commeter hatte das Gemälde dann offenbar vor Juli 1938 an die Reichskanzlei veräußert, was sich aus der Höhe der Linz – Nummer des Gemäldes ergibt. Einer Aussage des für die Registrierung der Kunstwerke im sogenannten Führerbau zuständigen Architekten Reger zufolge, begann dieser nämlich erst im Juli 1938 mit der systematischen Nummerierung der in die Reichskanzlei eingelieferten Kunstwerke für den Sonderauftrag Linz.

Stand: 2004

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