Schirmer, Johann Wilhelm
Italienische Berglandschaft mit Eichengruppe
Entstehungsjahr | ohne Jahr |
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Technik | Öl auf Leinwand |
Maße | 29,5 x 35,5 cm |
Münchener-Nr. | 9319 |
Linz-Nr. | 2337/RK. 118 |
Herkunft | Kulturgüter aus ehem. Reichsvermögen |
Beschreibung
Das Gemälde zeigt Folgendes: Links Bergbach über Felsen, Mitte Eichengruppe vor blauem Berghorizont. Rechts hinten drei einzelne Bäume. Es ist mit "S." monogrammiert.
Das Gemälde ist im Boetticher nicht identifizierbar.1
Zum Werk J.W. Schirmers gibt es eine Dissertation von Rudi Theilmann.2
Darin geht es vor allem um die Karlsruher Schule, die Arbeit enthält kein Werkverzeichnis. Kurt Zimmermanns Dissertation von 1920 weist alle bekannten Werke Schirmers nach.3 Darin ist das Gemälde nicht verzeichnet.
Provenienz
Sammlung Geheimrat Alexander Prentzel, Berlin | |
12. Mai 1942 | Auktion H.W. Lange, Berlin (Kat. Nr. 118, Abb. T3) |
Reichskanzlei, Berlin |
Die TVK München ermittelte, dass das Gemälde zur Sammlung Geheimrat Prentzel, Berlin gehörte und am 8. Mai 1942 auf der Auktion von H.W. Lange angeboten wurde (Kat. Nr. 118, Abb. T 3). Von dort wurde es von der Reichskanzlei erworben.
Die erneuten Recherchen ergaben Folgendes:
Das Gemälde wurde am 12. Mai 1942 aus der Sammlung von Geheimrat Alexander Prentzel, Berlin, beim Berliner Auktionshaus H.W. Lange (Lotnummer 118) zum Schätzwert von RM 1.200 angeboten und zum Preis von RM 3.800 versteigert.4
Der Auktionskatalog ist annotiert und es ist „A“ für den Erwerber verzeichnet.
Alexander Prentzel wurde 1875 in Goslar geboren und war Vorstandsmitglied der Deutschen Kalisyndikat GmbH. Er war mit der Tochter Gustav Dürrs verheiratet. Er lebte während der Zeit des Nationalsozialismus in Berlin. Er verstarb 1955.5
Zu einem weiteren Gemälde in Bundesbesitz, das ebenfalls aus Prentzels Sammlung stammt, wurde bereits ein Gutachten veröffentlicht (Blechen „Fuchs vor seinem Bau liegend“, Mü 10504).6 Dabei wurde festgestellt, dass Prentzel nachweisbar bis 1943 Mitglied des Vorstands der Deutschen Kalisyndikat GmbH war. Es ist jedoch nicht nachweisbar, seit wann sich das hier zu untersuchende Gemälde in der Sammlung von Alexander Prentzel befand.
Vor dem hier geschilderten Hintergrund bleibt die Provenienz ungeklärt, zumal alle bekannten Quellen ausgeschöpft sind. Ein NS-verfolgungsbedingter Vermögensverlust kann nicht ausgeschlossen werden.
Stand: 2010
1 Friedrich von Boetticher, Malerwerke des neunzehnten Jahrhunderts. Beitrag zur Kunstgeschichte, 2. Band von 4 Bänden, Dresden, 1891-1901, Nr. 31, S. 566-570.
2 Rudi Theilmann, Johann Wilhelm Schirmer Karlsruher Schule, 1971.
3 Kurt Zimmermann, Johann Wilhelm Schirmer, 1920.
4 Auktion H.W. Lange, Berlin (Kat.Nr. 118, Abb. T3).
5 Allgemeine Deutsche Biographie, Pagenstecher – Püterich,, Bd.: 20 Berlin 2001 Hbek/4 53.410-20.
6 http://www.badv.bund.de/003_menue_links/e0_ov/d0_provenienz/b0_dokumentationen/Kunstwerk.php?id_kunstwerk=93