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Makart, Hans

Knieende Frau vor einer Statue (Ölskizze)

Entstehungsjahr ohne Jahr
Technik Öl auf Leinwand
Maße 38 cm x 24 cm
Münchener-Nr. 9329
Linz-Nr. 1061
Herkunft Kulturgüter aus ehem. Reichsvermögen

Beschreibung

Hans Makart (1840-1884) gehört zu den herausragenden Schülern des Münchener Malers Karl Theodor Piloty, in dessen Atelier er von 1861 bis 1865 Schüler war.1 Seine anfangs von der dunklen Farbigkeit und Lichtregie Pilotys inspirierten Historienbilder hellten sich im Verlauf seiner künstlerischen Tätigkeit zunehmend auf. Mit seiner im Jahre 1878 erfolgten Berufung als Professor für Historienmalerei an die Wiener Akademie begann sein kometenhafter Aufstieg in der Wiener Gesellschaft. Makart avancierte durch seine Gemälde, seine dekorativen Entwürfe und durch sein exotisches und pittoreskes Atelier zum Trendsetter der gründerzeitlichen Gesellschaft. Seine Kolossalgemälde zeigen den Einfluss der dekorativen Großmalerei Frankreichs wie die von Delacroix und nehmen ebenso wie die Porträts Anregungen von Rubens, Tizian und Veronese auf. Die Arbeiten zeichnen sich durch starke Sinnlichkeit und üppiges Pathos aus, wodurch er das Zeitalter des Farbenrausches maßgeblich mitprägte.

In den 1870er und 1880er Jahren war sein Atelier das Zentrum des gesellschaftlichen Lebens in Wien. Seine rauschenden Feste wie auch seine unbändige Dekorationslust wurden prägend für den Lebensstil der vornehmen Gesellschaft. Anlässlich der Silbernen Hochzeit des österreichischen Kaiserpaares gestaltete er 1879 den Festzug der Stadt Wien. Dabei war er maßgeblich für die Entwurfsgestaltung der Renaissance- und Barockkostüme verantwortlich. Sein früher Tod bedeutete gleichzeitig das Ende dieser Ära, denn schon in den späten achtziger Jahren des 19. Jahrhunderts wurde die Sezessionskunst von Gustav Klimt und Franz von Stuck vorbereitet.

Das og. Gemälde zeigt eine Frau mit Schleier vor einer Statue kniend.
Es ist nicht signiert und datiert.

Provenienz

Zeittafel
seit etwa 1938 im Eigentum des Kunsthändlers Welz, Salzburg 
zu einem unbekannten Zeitpunkt von dort für die Slg. "Sonderauftrag Linz" erworben2  

Die Provenienz des hier interessierenden Gemäldes wurde von dem östereichischen Kunsthistoriker Gerbert Frodl untersucht und in einem Werksverzeichnis zu Hans Makart veröffentlicht.3

Das og. Gemälde ist dort unter der lfd. Nummer 68 verzeichnet und abgebildet. Zur Provenienz ist vermerkt, dass es sich am 08.05.1926 in der 287. Kunstauktion bei Wawra in Wien befand. Seit etwa 1938 war es dann im Eigentum des Kunsthändlers Friedrich Welz in Salzburg.4
Es wurde von dort für das Deutsche Reich erworben. Im Jahre 1940 wurde die Ölskizze noch einmal in der Salzburger Galerie Welz in einer Ausstellung zum 100. Geburtstag des Künstlers gezeigt.5

Es konnte nicht ermittelt werden, wann und von wem der Kunsthändler Welz das og. Gemälde erworben hat.

Die Provenienz desselben ist daher ungeklärt.

Stand: 2012

1 Zum Künstler vgl. Bruchmanns Lexikon 1982, Bd. 3, S. 96-101.
2 Karteikarte BADV zu Mü Nr. 9329
3 Gerbert Frodl "Hans Makart" Monographie und Werksverzeichnis, Residenz-Verlag, Salzburg 1974
4 entsprechend einer Auskunft von Friedrich Welz an den Collecting Point vom 27.02.1951, B323/332
5 Katalog der Gedächtnis-Ausstellung Salzburg 1940, Nr. 72, künstler. Leiter: Friedrich Welz, Schirmherrschaft Göring

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