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Stuck, Franz von

Selbstbildnis

Entstehungsjahr 1899
Technik Öl auf Holz
Maße 42,5 x 35,5 cm (achteckig)
Münchener-Nr. 9640
Linz-Nr. 182
Herkunft Kulturgüter aus ehem. Reichsvermögen

Beschreibung

Franz von Stuck blickt in seinem Selbstporträt von 1899 mit stechendem, fast finsterem Blick den Betrachter frontal an. Er hat auf dem Bild vermerkt, dass er zu diesem Zeitpunkt 35 Jahre alt ist, das heißt, dass er das Porträt vor dem 23. Februar, seinem Geburtstag, gefertigt haben musste. Das gesamte Bildnis ist in dunklen Tönen gehalten, aufgehellt wird es nur durch den weißen Stehkragen, der sein Gesicht rahmt. Diesen Typus des Selbstporträts hat Stuck bei seinen zahlreichen Selbstbildnissen mehrfach gewählt. Dabei variierte er zwischen Dreiviertelprofil und frontaler Darstellung. Im selben Jahr fertigte er noch ein weiteres Selbstporträt, das ihn in derselben Kleidung und mit demselben strengen Ausdruck zeigt. Auch hier vermerkte er auf dem Bildträger, dass er 35 Jahre alt war.

Provenienz

Zeittafel
 Erwerbung der Galerie Maria Almas-Dietrich, München, aus deutschem Privatbesitz1  
Vor Juli 1938 Weiterverkauf an den „Sonderauftrag Linz“ 

Der Property Card kann lediglich entnommen werden, dass die Münchener Galerie Almas-Dietrich das Gemälde zu einem unbekannten Zeitpunkt aus deutschem Besitz erworben hatte.2 Die Galeristin verkaufte das Bild weiter an den „Sonderauftrag Linz“. Aufgrund der niedrigen Linz-Nr. muss dies vor Juli 1938 der Fall gewesen sein.3

In Berliner sowie Münchener Ausstellungskatalogen der Jahre 1900 bis 1945 konnte das Gemälde nicht gefunden werden. Es konnte dagegen ein weiteres „Selbstporträt“ in Öl von 1899 nachgewiesen werden, das in der Kunstausstellung München des Jahres 1929 ausgestellt wurde.4 Als damaliger Besitzer wurde Martin Flersheim aus Frankfurt am Main angegeben, der das Werk zum Verkauf anbot. Da es jedoch mindestens zwei Selbstporträts von Stuck aus dem Jahr 1899 gibt, das hier interessierende Bildnis im Besitz der Bundesrepublik und ein weiteres in der Villa Stuck in München, kann aufgrund fehlender weiterer spezifischer Angaben, wie Maße oder Bildbeschreibung nicht festgestellt werden, welches Gemälde sich im Besitz von Flersheim befunden hat. Eine gesicherte Provenienz Flersheim wäre insofern interessant, da der Sammler zum Kreis der Kollektivverfolgten des NS-Regimes zählt.

Stand: 2012

1 Aussage Almas-Dietrich am 9.3.1949. Vgl. BADV Berlin, Property Card, mü 9640. Weitere auf der Karteikarte vermerkte Inventarnummern sind Aussee 4860 und K 1171.
2 Ebd.
3 Selbstporträt, 1899, (Öl)*, in: Kunstausstellung München 1929, Kat.Nr. 2674. Der Asterix * bezeichnet das Gemälde als verkäuflich.
4 Zur Inventarisierung vgl. die Aussage von Reger am 21.7.1951, in: BArch, B 323/332, Reger.

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