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Hackert, Jakob Philipp

Blick von Hackerts Villa in San Piero di Carreggi bei Florenz

Entstehungsjahr 1805
Technik Öl auf Leinwand
Maße 74 x 105 cm
Münchener-Nr. 9767
Linz-Nr. 2802
Herkunft Kulturgüter aus ehem. Reichsvermögen

Beschreibung

Der deutsche Maler Jacob Philipp Hackert wurde 1737 in Prenzlau geboren und lernte zunächst bei seinem Vater und seinem Onkel. Anschließend studierte er an der Berliner Akademie. Reisen führten ihn nach Pommern und Schweden. 1765 reiste er nach Paris und begann mit seinem Bruder Johann Gottfried eine enge künstlerische Zusammenarbeit. Im Jahre 1768 gingen beide nach Italien. Johann Wolfgang Goethe besuchte Hackert in Neapel auf Schloß Caserta und nahm bei ihm Malunterricht.1 Ab 1786 waren beide Brüder als Hofmaler angestellt und lebten vor allem in Rom und Neapel. 1800 zog Hackert mit seinem Bruder nach Florenz und kaufte sich 1803 die Villa in San Piero di Careggi. Nach dem Tod von Philipp Hackert im Jahre 1807 hat J.W. Goethe eine Biographie auf Grundlage von dessen Aufzeichnungen geschrieben.Das in Rede stehende Ölgemälde zeigt einen Blick von Hackerts Villa bei Florenz. Es hat die Maße 75 x 105 cm, ist signiert und mit 1805 datiert. Es ist im Werkverzeichnis von Nordhoff und Reimer verzeichnet und abgebildet. Zur Provenienz ist aber nur bekannt, dass sich das Kunstwerk im Nachlass des Künstlers befand.2 Die Untersuchung der Rückseite des Gemäldes ergab keine weiterführenden Hinweise.

Provenienz

Das Gemälde wurde auf einer Auktion des Kunsthändlers H.W. Lange in der Zeit vom 16./17.04.1943 angeboten. Es ist im Auktionskatalog unter der Nr. 33 verzeichnet. Eine Abbildung befindet sich auf Tafel 13 des Kataloges. In der Liste der Einlieferer ist für dieses und diverse andere Gemälde lediglich „Berlin“ angegeben. Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass es sich hierbei um die Verwertung entzogenen jüdischen Eigentums durch den Oberfinanzpräsidenten Berlin-Brandenburg gehandelt hat.
Laut dem im Bundesarchiv Koblenz archivierten Schriftverkehr des „Sonderauftrages Linz“ hatte die Münchener Galerie Almas das Gemälde in Berlin zum Kaufpreis i.H.v. 120.000, - RM für das Deutsche Reich „Sonderauftrag Linz“ erworben. Laut Mitteilung des Landesarchivs Berlin befinden sich dort keine Unterlagen über die Herkunft der auf der o.a. Auktion angebotenen Kunstwerke.
Anfragen von Erben nach früheren Sammlern wurden bislang nicht gestellt.

Stand: 2008

1 Dr. Bruno Lohse „J.Ph.Hackert, Leben und Anfänge seiner Kunst“, Verlag Heinrich & Lechte, Emsd. 1936
2 Claudia Nordhoff, Hans Reimer „Jakob Philipp Hackert, 1737-1807, Verzeichnis seiner Werke“, Akademie Verlag, 1994

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