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Querfurt, August

Gefecht bei Olmütz 30. Juni 1758 (Reitergefecht)

Entstehungsjahr um 1721
Technik Öl auf Holz
Maße 33 x 45 cm
Münchener-Nr. 9867
Linz-Nr. 1358
Herkunft Kulturgüter aus ehem. Reichsvermögen

Beschreibung

Das hier interessierende Gemälde zeigt das Reitergefecht bei Olmütz vom 30.06.1758. Von links nach rechts sind heransprengende Reiter dargestellt. Vor diesen liegen ein toter Soldat und rechts ein totes Pferd. Im Hintergrund rechts ist auf einem Felsen eine Burg erkennbar. Auf der ganzen linken Bildhälfte ist hinter den Kämpfenden aufgewirbelter Staub.

Provenienz

Zeittafel
am 17.06.1940 von der Kunsthandlung Curt Naubert, Leipzig für RM 300 für die Slg. "Sonderauftrag Linz" erworben1

Die Ermittlungen der Treuhandverwaltung von Kulturgut beim Auswärtigen Amt (TVK) zur Provenienz des Gemäldes ergaben, dass das Bild von unbekanntem Vorbesitzer an die Kunsthandlung Curt Naubert in Leipzig ging. Von dort sei es am 17. Juni 1940 für den „Sonderauftrag Linz“ für RM 300 erworben worden.2  

Die erneuten Recherchen ergaben folgendes: Die Kunsthandlung Curt Naubert, Leipzig, war am Handel für den Sonderauftrag Linz aktiv und vielfach tätig. Sein Geschäft florierte besonders in den für dieses Kunstwerk relevanten vierziger Jahren.3 Das Geschäft der Leipziger Kunsthandlung Naubert, zuerst Briestraße 20, dann Rossplatz 8 II, war durch den Angriff der Alliierten am 4.2.1943 nach eigener Aussage „fliegergeschädigt“, es wurde daraufhin nach Langensalza verlegt.4 Dabei wurden die umfangreiche Handbibliothek und die „große Kartothek“ zerstört. 5 Es liegt also keine Geschäftskorrespondenz vor, die über den Erwerb des Kunstwerks Auskunft geben kann.

Über das Kunstwerk und seine Provenienz gibt es keine weiteren Hinweise. Weder der Künstler noch das Werk sind in den einschlägigen Datenbanken nachzuweisen.6 Ein Werkverzeichnis des Künstlers liegt nicht vor.7 Auch in der Provenienzforschungsliteratur über die Sammlung Hermann Görings sind keine Hinweise enthalten.8

Vor dem hier geschilderten Hintergrund bleibt die Provenienz ungeklärt.

Stand: 2011

1 Karteikarte BADV
2 Karteikarte BADV
3 Schriftliche Mitteilung im AFP-Portal v. 25.5.2010, Kommission für Provenienzforschung, Wien. Weiterführend: Monika Gibas, „Arisierte“ Kunstschätze...“, in: Monika Gibas (Hg.), Arisierung in Leipzig: Annäherung an ein lange verdrängtes Kapitel der Stadtgeschichte der Jahre 1933 bis 1945, Leipzig 2007, S. 196-240, hier: S. 215
4 Altakten des Landesmuseums Hannover, Staatsarchiv Hannover (Hann. 152, Acc.2006/013, Nr. 36/90): Schriftliche Mitteilung im AFP-Portal v. 27.5.2010, Landesmuseum Hannover
5 Ibm.
6 Galerie Heinemann online, RKD, NEPIP, Lootedart.com, Sage Recovery.
7 Vgl.: Thieme/Becker 1999, Bd. 27, S. 515-517;
8 Haase 2000, Nancy Yeide, Beyond the dreams of avarice: the Hermann Goering collection, Dallas 2009.

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