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Schindler, Emil Jakob

Partie im Prater (Waldlandschaft mit Straße, Fuhrwerk und Schafen)

Entstehungsjahr um 1869/70
Technik Öl auf Mahagoniholz
Maße 31,5 x 42,5 cm
Münchener-Nr. 9877
Linz-Nr. 487
Herkunft Kulturgüter aus ehem. Reichsvermögen

Beschreibung

Das Gemälde zeigt eine Straße in der Mitte nach hinten führend. Links sind Schafe und in der Mitte ein Wagen mit Staffage dargestellt. Rechts ist ein Haus zu erkennen, dass schon unter Bäumen steht. Davor befindet sich ein Mann.

Das Gemälde ist mit „Schindler“ bezeichnet. Im Boetticher ist das Gemälde von Schindler unter Nr. 4 als „Partie im Prater“mit dem Nachweis auf Ausstellungen in der Wiener Internationalen Kunstausstellung 1870, der Berliner Akademie-Kunstausstellung 1870 und der Dresdner Akademie-Kunstausstellung ebenfalls 1870 aufgeführt.1 Vermutlich befand sich das Gemälde zu diesem Zeitpunkt noch im Besitz des Künstlers, denn in der Berliner Ausstellung ist es als „zu verkaufen“ gekennzeichnet.2

Provenienz

Zeittafel
1870Emil Jakob Schindler
8.-12. Mai 1926Kat. 287 Auktion Wawra „Aus dem Nachlass bekannter Wiener Sammler und Privatbesitz“, Lot 103, Abb. Taf. VIII
Vor 1938/39Reichskanzlei

Die TVK München konnte keine Angaben zur Provenienz des Gemäldes ermitteln.

Die erneuten Recherchen ergaben Folgendes:

Im Werkverzeichnis zu Schindler von Heinrich Fuchs ist es unter Nr. 65 mit folgenden über die Ausstellungen im Jahr 1870 hinausgehenden Angaben genannt: Auktion Wawra vom 8.-12. Mai 1926, Nr. 103.3 Aus dem Auktionskatalog ist ersichtlich, dass das Gemälde unter dem Titel „Praterpartie“ versteigert wurde.4

Es war nicht zu ermitteln, wer das Gemälde bei Wawra einlieferte und wer es erwarb.

Das Gemälde ist nicht in der Künstlerdokumentation des Zentralarchivs der Staatlichen Museen in Berlin zu ermitteln. In der Ausstellung der Österreichischen Galerie in Wien 1931, die sich explizit Landschaften von Schindler widmete, sind einige weitere Praterlandschaften gezeigt worden, jedoch nicht das hier zu untersuchende Gemälde.5

Das Gemälde wurde vor 1938/39 von der Reichskanzlei erworben und wurde vom Atelier Troost wahrscheinlich 1940 in eine Liste mit im „Führerbau“ befindlichen Gemälden aufgenommen.6 Es ist zu vermuten, dass es nach dem „Anschluss“ in Österreich erworben wurde. Unterlagen dazu konnten nicht ermittelt werden.

Vor dem hier geschilderten Hintergrund bleibt die Provenienz ungeklärt, zumal alle Quellen ausgeschöpft sind. Ein verfolgungsbedingter Vermögensverlust lässt sich bei diesem Gemälde daher nicht ausschließen. Anhaltspunkte für weitere Recherchen liegen derzeit nicht vor.

Stand: 2011

1 Friedrich von Friedrich von Boetticher, Malerwerke des neunzehnten Jahrhunderts. Beitrag zur Kunstgeschichte, erster Band von 4 Bänden, Dresden,1891-1901, S. : Malerwerke des neunzehnten Jahrhunderts. Beitrag zur Kunstgeschichte, vierter Band von 4 Bänden, Dresden, 1891-1901, S. 558ff.
2 Große Berliner Kunstausstellung 1870, hier Kat. Nr. 672.
3 Heinrich Fuchs: Emil Jakob Schindler, Wien 1970, hier: Nr. 65, S. 153.
4 8. bis 12. Mai 1926 Kat. 287 Auktion Wawra, Lot 103, Abb. Taf. VIII.
5 18. Ausstellung im Oberen Belvedere, Landschaften von Jakob Emil Schindler, Wien 1931.
6 NARA, RG 260, CCP Wiesbaden, M 1947.

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